Der ewige Rebell hat viel zu erzählen
Liedermacher Hans Söllner verbindet im ausverkauften Roxy Protest mit Unterhaltung. Aber der Oberbayer kann auch einfühlsam
Er war nie ein Leisetreter, sondern immer ein Aufmüpfiger, ein Rebell, einer, der schonungslos offene Worte sprach, wenn er Missstände in der Gesellschaft oder der Obrigkeit entdeckte. Und der bayerische Liedermacher Hans Söllner hat viele Missstände entdeckt. Jetzt ist er 62 und hat immer noch viel zu sagen. Das tat er auch bei seinem Auftritt im ausverkauften Ulmer Roxy, wie üblich eine Mischung aus Plauderei, harter Anklage und brillantem Entertainment mit kritischen Tönen, teils mit Instrumenten begleitet, von ihm selbst und dem Gitarristen Manfred Puchner. Das Publikum hatte oft Grund, in Lachen auszubrechen – oft genug blieb es ihm ziemlich im Halse stecken.
Manch einer wird sagen: Das hat sich längst abgenutzt, was der alternde Söllner von sich gibt. Aber der Songwriter aus Bad Reichenhall, der erst eine Lehre als Koch und später eine als Kfz-Mechaniker abschloss, bevor er eine Karriere als Musiker einschlug, wirkte im Roxy ganz frisch und voller jugendlichem