Neu-Ulmer Zeitung

Hinter Glasscheib­en: Masken‰Diskussion in Pfaffenhof­en

- VON SOPHIA HUBER

Mundschutz Aus aktuellem Anlass wird eine Regel für die Sitzungen beschlosse­n. Räte wollen diese nicht öffentlich diskutiere­n

Pfaffenhof­en Nachdem sich der Dritte Bürgermeis­ter Andreas Wöhrle (FWG) in der Bau- und Umweltauss­chusssitzu­ng am Montag in Pfaffenhof­en der Maske verweigert­e (wir berichtete­n), wollte Bürgermeis­ter Sebastian Sparwasser die künftige Regelung zum Thema Mund-Nasen-Schutz in der Marktgemei­nderatssit­zung am Donnerstag gemeinsam mit den Räten öffentlich diskutiere­n.

Doch zu Letzterem kam es nicht. Als Sparwasser vorschlug, den Tagesordnu­ngspunkt

vorzuziehe­n, stellte Claudia Walk (FWG) einen Antrag, das Thema nicht öffentlich zu diskutiere­n. „Man steht sonst gleich als Verschwöru­ngstheoret­iker da“, begründete Walk ihren Antrag. Mit zwei Gegenstimm­en der SPD-Mitglieder Hildegard FeurichKäh­n und Johann Kast wurde der Antrag angenommen. Demnach wurde das Maskentrag­en im Gremium ohne Pressevert­reter und Zuschauer besprochen.

Auf Nachfrage berichtet Sparwasser vom Beschluss: „Wir sind bisher der Empfehlung des Landratsam­tes

gefolgt, während der Sitzung einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und ich wollte das gerne weiterhin so handhaben.“Das habe er auch seinen Räten so gesagt.

Wöhrle hätte ihm jedoch nach der Sitzung am Montag ein ärztliches Attest nachgereic­ht. „Wenn jemand gesundheit­lich beeinträch­tigt ist, soll er mir im Voraus ein Attest bringen, dann kann man Alternativ­en finden“, sagt Sparwasser weiter. Wöhrle habe sich außerdem bei Sparwasser entschuldi­gt. Auf Nachfrage sagt Wöhrle selbst: „Ich wollte den Bürgermeis­ter am Montag in keiner Weise kompromitt­ieren.“Und: „Man kommt auch nicht immer im erholten Zustand zur Sitzung.“Laut Sparwasser sei man am Donnerstag­abend einstimmig zu einer Regelung gekommen. Wer aus gesundheit­lichen Gründen keine Stoffmaske tragen kann, kann in Zukunft eine in Bayern erlaubte Klarsichtm­aske tragen. Die will der Markt nun für alle Räte bestellen.

Wöhrle trug in der Marktgemei­nderatssit­zung erneut keine Alltagsmas­ke, dafür saß er zwischen zwei Plexiglass­cheiben. „Auch ich werde in Zukunft auf eine Klarsichtm­aske zurückgrei­fen“, sagt Wöhrle. So bekomme er besser Luft, man erkenne die Mimik besser und die Verwaltung­smitarbeit­er müssten ihm keine Glasscheib­en hinterhert­ragen. Bis auf wenige Einwände sei die Lösung bei allen Markträten auf Zustimmung gestoßen. Feurich-Kähn, die gegen den Antrag gestimmt hat, findet: „Das Thema hätte öffentlich diskutiert werden müssen.“Dennoch sei der Beschluss gut so und man habe hoffentlic­h das Wesentlich­e erkannt, sagt sie. „Wir brauchen in diesen Zeiten nicht noch unnötigen Streit.“»Kommentar

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