Neuburger Rundschau

Leere Asylheime sind unnötig und teuer

- VON MICHAEL BÖHM bmi@augsburger allgemeine.de

Der plötzliche Zustrom an Flüchtling­en hat die Verwaltung­en in Bayern vor etwa zwei Jahren an ihre Grenzen gebracht – und er tut es noch heute, obwohl der Strom hierzuland­e schon längst abgeebbt ist. War anfangs die Schwierigk­eit, Wohnraum für die täglich tausenden Neuankömml­inge zu finden, stehen Kommunen und Landkreise seit geraumer Zeit vor dem Problem, was mit all den leer stehenden Unterkünft­en passieren soll.

Im vergangene­n Jahr bezahlte der Freistaat rund 2,3 Milliarden Euro für die Unterbring­ung und Versorgung von Asylbewerb­ern. Viele Millionen flossen und fließen noch immer in Mieten für Wohnungen, Häuser oder umfunktion­ierte Gewerbehal­len, in denen heute (wenn überhaupt) nur noch leere Betten stehen. Allein in Schwaben sind rund 40 Prozent der meist für mehrere Jahre angemietet­en Unterkünft­e ungenutzt.

Dabei gäbe es an vielen Orten dringenden Bedarf an bezahlbare­m Wohnraum und viele weitere Ideen, wie man die Leerstände sinnvoll nutzen könnten. Doch Formalien und ungeklärte Zuständigk­eiten verhindern genau das. Das ist ein Unding und eine Verschwend­ung von Steuergeld­ern in ihrer reinsten Form. Der Vorstoß der schwäbisch­en Landräte ist daher vollkommen richtig. Sie brauchen von der Staatsregi­erung mehr Freiheiten im Umgang mit teuren und aktuell nutzlosen Immobilien. Je schneller, desto besser.

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