Leere Asylheime sind unnötig und teuer
Der plötzliche Zustrom an Flüchtlingen hat die Verwaltungen in Bayern vor etwa zwei Jahren an ihre Grenzen gebracht – und er tut es noch heute, obwohl der Strom hierzulande schon längst abgeebbt ist. War anfangs die Schwierigkeit, Wohnraum für die täglich tausenden Neuankömmlinge zu finden, stehen Kommunen und Landkreise seit geraumer Zeit vor dem Problem, was mit all den leer stehenden Unterkünften passieren soll.
Im vergangenen Jahr bezahlte der Freistaat rund 2,3 Milliarden Euro für die Unterbringung und Versorgung von Asylbewerbern. Viele Millionen flossen und fließen noch immer in Mieten für Wohnungen, Häuser oder umfunktionierte Gewerbehallen, in denen heute (wenn überhaupt) nur noch leere Betten stehen. Allein in Schwaben sind rund 40 Prozent der meist für mehrere Jahre angemieteten Unterkünfte ungenutzt.
Dabei gäbe es an vielen Orten dringenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum und viele weitere Ideen, wie man die Leerstände sinnvoll nutzen könnten. Doch Formalien und ungeklärte Zuständigkeiten verhindern genau das. Das ist ein Unding und eine Verschwendung von Steuergeldern in ihrer reinsten Form. Der Vorstoß der schwäbischen Landräte ist daher vollkommen richtig. Sie brauchen von der Staatsregierung mehr Freiheiten im Umgang mit teuren und aktuell nutzlosen Immobilien. Je schneller, desto besser.