Neues Bauland auf über sechs Hektar
Gemeinderat Vorentwurf für Bebauungsplan in Rennertshofen gebilligt. Diskussion um Ausgleichsflächen
Im Nordosten von Rennertshofen soll ein neues Sportgelände entstehen. Am Dienstag hat sich der Gemeinderat mit dem entsprechenden Bebauungsplanvorentwurf beschäftigt. Drei Fußballfelder, ein Beachvolleyballplatz, ein Areal für Skater und ein Vereinsheim mit Tribüne sind auf dem sechseinhalb Hektar großen Areal geplant.
Wichtige Punkte bei diesem Bauvorhaben sind die Ausgleichsflächen und der Lärmschutz. Die Ausgleichsflächen müssen mit der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt verhandelt werden. Und wegen des zu erwartenden Geräuschpegels gibt es bereits eine Unterschriftenliste. Die gesamte benötigte Ausgleichsfläche gleich mit auf dem überplanten Areal auszuweisen, scheint laut der Planerin Gertrud Bittl-Dinger nicht ganz zu funktionieren. Deshalb muss irgendwo noch knapp ein halbes Hektar gefunden werden, was allerdings zusätzliche Ausgaben bedeutet, die die Gemeinderäte nicht wollen. Nun wird die Planerin nochmals Hand an den Plan anlegen, um möglichst viel der benötigten Ausgleichsfläche rund um die Sportplätze ausweisen zu können. Wie viel Fläche tatsächlich als Ausgleich bereitgestellt werden muss, bestimmt aber erst noch das Landratsamt. Der Gemeinderat schickte den Entwurf zusammen mit der Flächennutzungsplanänderung nun in die öffentliche Auslegung. Dabei werden auch die Bürgerbelange berücksichtigt, sagte Bürgermeister Georg Hirschbeck. „Außerdem wird ein Lärmgutachten erstellt. Und wir planen schon mal einen Lärmschutzwall.“
Entlastung Die Finanzen der Gemeinde waren im vergangenen Jahr in Ordnung. Der Rechnungsprüfungsausschuss hat die Zahlen unter die Lupe genommen und die Abrechnungen für stimmig befunden. „Besonders angeschaut haben wir die Ausgaben für die Feuerwehren und für den Bauhof“, erklärte Alexander Weigl, Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Der Grund liege in den gestiegen Ausgaben in diesen Bereichen. Der Gemeinderat entlastete Bürgermeister und Verwaltung ohne Gegenstimme. Georg Hirschbeck wird auch die Empfehlung der übergeordneten Rechnungsprüfung aufnehmen. Diese fordert, eine Satzung einzuführen, um Gebühren für Einsätze der Freiwilligen Feuerwehren abzurechnen. Der Bürgermeister gab jedoch zu bedenken, dass die Pauschalen, die ohne diese Satzung von Versicherungen abgerechnet werden, dann nicht mehr möglich seien. „Wir hören immer wieder von Gemeinden, die Schwierigkeiten mit Versicherungsabrechnungen haben, weil diese die Gebühren nicht anerkennen. Zudem müssen wir für jedes Gerät eigene Sätze festlegen.“
Das mögliche Überschwemmungsgebiet der Ussel einem hundertjährigen Hochwasser wurde vom Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt bereits vor drei Jahren kartografiert. Nun schickte das Wasserwirtschaftsamt der Gemeinde die entsprechende Verordnung und bat vor Inkrafttreten um eine Stellungnahme der Marktgemeinde. Die nimmt sie zur Kenntnis, weist aber darauf hin, dass auf die Anlieger, die innerhalb des ausgewiesenen Überschwemmungsgebietes liegen, einige Unannehmlichkeiten und finanzielle Belastungen zukommen. Vor allem die Landwirte in diesen Bereichen müssen Vorsorge treffen. Wassergefährdende Stoffe, wie Heizöl, müssen besonders gesichert werden und die Tanks dafür immer wieder einer Prüfung unterzogen werden. Ludwig Bayer bat darum, die Betroffenen direkt zu informieren, denn „da werden einige Anwohner nachrüsten müssen“. In Trugenhofen sind beispielsweise die alte Mühle, die dort ansässige Fischzucht, der Bereich der Kirche sowie viele Gärten und einige Wohnhäuser betroffen. An der Störzelmühle geht die Hochwasserlinie bis direkt an die Gebäude heran. Und in Hatzenhofen reicht der Hochwasserbereich an der Mühle Schiller und an der Usselbrücke in viele der dort angrenzenden Gärten.
Runder Tisch Das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt saß wieder einmal mit den Gegnern des geplanten Flutpolders bei Bertoldsheim/ Burgheim zusammen, wie deren Sprecher und Gemeinderat Peter von der Grün dem Gremium berichtete. Eine Variantenanalyse habe inzwischen ergeben, dass von den drei angedachten Möglichkeiten die kleibei ne Südlösung, also ein Polder südlich der Donau und westlich der Staatsstraße nach Burgheim, die am wenigsten belastende Lösung sei. Außerdem habe eine Untersuchung gezeigt, dass der Donauschlamm auf der Südseite mit Quecksilber belastet sei. Von der Grün bemängelte, dass für alle drei Varianten Grundwassermodelle erstellt werden. „Die Kosten dafür sind riesig. Noch ist alles offen. Aber wir kämpfen weiter für Variante vier, nämlich gar keinen Polder.“Ludwig Bayer gab zu bedenken, dass die Region und die Marktgemeinde bereits ihren Anteil erfüllt hätten. „Wir haben viele Maßnahmen im Bereich des Wasserwirtschaftsamtes, weiter flussabwärts bei Regensburg beispielsweise gibt es kaum Ansätze. Dort wird sogar mit Wohnen am Fluss geworben.“