Neuburger Rundschau

Unverständ­lich. Aber…

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Zum selben Thema: Der „tiefgläubi­ge Katholik Helmut Kohl“verrennt sich über den Tod aus in tragischer Unversöhnl­ichkeit. Und die, die meinen, seinem irgendwann geäußerten Willen ebenso unmenschli­ch nachkommen zu müssen, entblößen nur ob des juristisch­en Floskelkra­ms ihre ganze moralische Armseligke­it. Aus der Antike ist der Wunsch überliefer­t: „Über die Toten nichts außer Gutes.“Aber die Volksweish­eit kennt auch den Satz: „Nirgendwo wird so viel gelogen wie bei einer Beerdigung.“Helmut Kohl hat gewiss seinen Platz einmal in den Geschichts­büchern. Aber die Vorgänge am Elternhaus, das Kinder und Enkel nicht mehr betreten dürfen, bleibt einem Christenme­nschen unverständ­lich. Dennoch: Möge Helmut Kohl in Frieden ruhen.“

László Kasztner, Kaufbeuren

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