Noch 30 Jahre Arbeit
Restaurierung des Kölner Stadtarchivs ist Mammutaufgabe
Köln Knapp neun Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs wird die Restaurierung der geretteten Dokumente noch mindestens 30 Jahre in Anspruch nehmen. 95 Prozent des Archivguts seien geborgen, sagte die Leiterin des Stadtarchivs, Bettina Schmidt-Czaia, gestern. Die letzten fünf Prozent gelten als verloren.
Von dem geretteten Material konnten 13 Prozent gereinigt und wieder nutzbar gemacht werden. Am kommenden Mittwoch beginnt vor dem Landgericht Köln der Strafprozess gegen fünf Angeklagte, die für den Einsturz des Archivs mitverantwortlich sein sollen, bei dem zwei Anwohner ums Leben kamen. Bei den Angeklagten handelt es sich um einen Polier, zwei Bauleiter und zwei Zuständige für die örtliche Bauüberwachung. Sie müssen sich wegen fahrlässiger Tötung beziehungsweise Baugefährdung verantworten. Angenommen wird, dass Bauarbeiten für eine U-Bahn-Haltestelle das Unglück verursachten.
Ursprünglich sollten nach dem Willen der Staatsanwaltschaft sieben Menschen auf der Anklagebank sitzen. Ein Beschuldigter starb jedoch kurz nach der Anklageerhebung im Frühjahr 2017, das Verfahren gegen einen schwer erkrankten Weiteren wurde wenige Tage vor dem nun beginnenden Prozess vorläufig eingestellt.