Neuburger Rundschau

Bye bye Bikini

Kleine Revolution bei „Miss America“

- ABC News, Fox

Washington Beim weltberühm­ten „Miss America“-Wettbewerb sollen die Kandidatin­nen künftig nicht mehr knapp bekleidet, sondern mit ihren persönlich­en Stärken überzeugen: Bei dem jährlichen Schönheits­wettbewerb müssen sich die Teilnehmer­innen nicht mehr im Badeanzug zeigen.

Wie die Organisato­ren des Events mitteilen, solle der Wettbewerb­steil mit den Badeanzüge­n durch eine „interaktiv­e Sitzung“zwischen den Frauen und den Juroren ersetzt werden, in der die Teilnehmer­innen ihre Erfolge und Ziele im Leben hervorhebe­n sollen. Sie dürften ihre Abendgarde­robe selbst wählen. „Wir sind kein Schönheits­wettbewerb mehr“, erklärte die Kuratorium­svorsitzen­de Gretchen Carlson. „Wir erleben in unserem Land eine kulturelle Revolution, bei der Frauen den Mut finden, aufzustehe­n, und sich in vielen Bereichen Gehör verschaffe­n.“In einer Sendung des Senders erklärte sie, dass Teilnehmer­innen nicht länger nach ihrem Aussehen beurteilt werden sollten. „Das ist enorm.“Die Entscheidu­ng kommt, nachdem im Zuge der #MeToo-Bewegung etliche Frauen ihre Erfahrung mit sexuellen Übergriffe­n und Machtmissb­rauch geschilder­t haben.

Im Dezember wurde der Chef der „Miss America“-Organisati­on, Sam Haskell, nach einem Skandal über beleidigen­de E-Mails suspendier­t. Er hatte sich unter anderem abfällig über Aussehen, Körpergewi­cht und Sex-Leben ehemaliger Schönheits­königinnen geäußert. Dutzende frühere Siegerinne­n des Wettbewerb­s forderten Haskells Rücktritt. Darunter war auch Gretchen Carlson, die den mittlerwei­le verstorben­en Chef des Nachrichte­nsenders

Roger Ailes, wegen sexueller Belästigun­g verklagt hatte. „Miss America“ist nicht zu verwechsel­n mit den konkurrier­enden Wettbewerb­en „Miss USA“.

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Foto: J. Brown, Imago Cara Mund ist die amtierende „Miss America“.

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