Männer in Formation
Eric sucht Entspannung im Bad – und trifft auf sportlichen Ehrgeiz
Nach den Schweden („Männer im Wasser“) huldigen auch die Briten den mehr oder minder graziösen Körpern, die im Gleichklang durchs feuchte Element gleiten. Eric (Rob Brydon) ist seit gefühlten 300 Jahren Buchhalter. Vom Großraumbüro hat er sich zu einem eignen, kleinen Verschlag vorgearbeitet. Hier soll er austüfteln, wie reiche Kunden am besten Steuern vermeiden können. Den Ekel vor dem Job spült Eric im Schwimmbad ab, wo er nach Dienstschluss regelmäßig abtaucht.
Eines Tages hat der Hobbysportler unter Wasser eine beinahe geisterhafte Vision. Sieben Männer winken ihm zu. Sie werden sich wenig später als die Mitglieder eines Vereins erweisen, der sich dem geschlechtsuntypischen Sport des Synchronschwimmens widmet. Momentan kämpfen die Grazien noch gegen akute Abstimmungsschwierigkeiten. Hier kann Eric mit seinem Fachwissen aushelfen. Er weiß, dass es eine gerade Anzahl von Athleten braucht, um überzeugende Bewegungsfiguren auszuführen.
Nach anfänglicher Skepsis rekrutiert der Verein den Buchhalter, der unter dem Namen „Archy“geführt wird – frei nach Archimedes. Eric hat eine Ablenkung und neue Freunde bitter nötig, verdächtigt er seine Frau doch der Untreue. Auch sein renitenter Teeanger-Sohn nervt gewaltig. Aus der harmlosen, aber wohltuenden Freizeitaktivität wird Ernst, als in Milano eine inoffizielle Weltmeisterschaft im Synchronschwimmen der Männer angekündigt wird. Die junge Susan (Charlotte Riley) übernimmt das Training – sieht aus wie ein Engel, erweist sich aber als knallharter Drill-Sergeant.
Das feucht-fröhliche Abenteuer „Swimming with Men“ist deutlich vielschichtiger, glaubhafter und humorvoller als der schwedische Vorläufer. Die Konflikte des Mannes in der Midlife-Krise sind nachvollziehbar – und absolut kitschfrei.
» Swimming with Men (1 Std. 36 Min.), Komödie, Großbritannien 2018 Wertung ★★★★✩