Rouen im Regen
Paris – das klingt schon nach Lebenslust. Eiffelturm, Seine, Louvre, kleine Straßencafés, alles toll. Auch die Stadt Albertville erzeugt bei mir wunderschöne Bilder. Sonne, Schnee, Berge, Skifahren und Olympische Winterspiele. Und denke ich an Montpellier, dann rieche ich das Mittelmeer und träume mich in ein Fischrestaurant.
In acht französischen Städten findet die Handball-WM 2017 statt – darunter ganz wunderbare Orte. Und wo sind wir? In Rouen! Das klingt schon komisch. Rouen liegt im Nordwesten Frankreichs, ist die Hauptstadt der Normandie und gerade im Januar nicht für sein überragendes Wetter bekannt. Die Monate Dezember und Januar sind die regenreichsten. Als Gastgeschenk gab es für alle Pressevertreter bei der Ankunft daher einen Regenschirm.
Aber ich bin ja auch nicht als Tourist hier. Ich möchte arbeiten und von der WM berichten. Was in angenehmer Atmosphäre und Umgebung leichterfällt. Der Start war jedoch nicht sehr vielversprechend. Als ich nach einem Termin im deutschen Mannschaftsquartier zurück in mein Hotel kehre, der Schock: Meine gesamten Sachen sind weg! Nichts mehr da! Das Zimmer ist frisch gereinigt, das Bett bezogen, als warte es auf den nächsten Gast.
Da muss die Dame an der Rezeption einen kleinen Wutanfall meinerseits ertragen. Die sagt nur: „Ja, Sie mussten umziehen. Haben wir Ihnen das nicht gesagt? Sie sind jetzt im vierten Obergeschoss untergebracht.“Dort finde ich schließlich meine Koffer wieder. Rouen, so werden wir keine Freunde!