Neue Osnabrucker Zeitung - Wallenhorst
Warum nicht gleich so?
Eine staatliche Entschädigung war für Eltern bisher nicht vorgesehen, wenn die Schule ins „Szenario B“wechselt und Mama oder Papa in der Zeit des Homeschoolings nicht arbeiten können. Doch nun hat das Land es sich offenbar anders überlegt. Eine erste Prüfung im Sozialministerium hatte zunächst ergeben: Beim Wechsel ins „Szenario B“besteht kein Anspruch auf finanzielle Hilfen für die Kinderbetreuung. Nur gut, dass das Kultusministerium die gleiche Frage auch noch mal geprüft hat. Und noch besser, dass die
Experten im Haus von Schulminister Grant Hendrik Tonne zu einem anderen Ergebnis gekommen sind.
Das ist eine gute Nachricht für etliche Eltern, die es nicht nur vor enorme persönliche Herausforderungen stellt, wenn ihre schulpflichtigen Kinder von zu Hause aus lernen müssen. Die möglichen finanziellen Folgen durch einen Verdienstausfall
kamen als Last noch obendrauf. Daher ist es richtig, dass das Land seine Entschädigungsleistungen auch aufs „Szenario B“ausweitet und nicht nur bei Schulschließungen oder Quarantäne anwendet.
Warum nicht gleich so? Hat es nur an gutem Willen gefehlt, die Regeln großzügig und im Sinne der Eltern auszulegen? Bei aller Finanzdisziplin, die wir auch in CoronaZeiten nicht aus dem Blick verlieren dürfen, wäre dies ein Armutszeugnis für ein Ministerium für Soziales.