Neue Osnabrucker Zeitung - Wallenhorst
Jugendherbergen als Schule oder Impfzentrum?
Einrichtungen in der Region wären ab sofort verfügbar
OSNABRÜCK Seit Anfang November stehen die Jugendhergeben zwischen Nordsee und Sauerland leer. Doch das könnte sich bald ändern. Geht es nach den Einrichtungen, könnten sie ab sofort von Schülern oder sogar als Impfzentren genutzt werden – auch in Stadt und Landkreis Osnabrück sowie im Emsland. Das geht aus zwei Mitteilungen der Landesverbände UnterweserEms und Westfalen-Lippe hervor. „Unsere Häuser verfügen nicht nur über die passende Ausstattung, etwa weil die vorhandenen Gruppenräume schnell für verschiedene Zwecke umfunktioniert werden können, sondern mit unserem Fachpersonal ist zum Beispiel auch die Verpflegung kein Problem“, werden die Geschäftsführer der Verbände, Thorsten Richter und Guido Kaltenbach, zitiert.
Nach eigenen Angaben könnten nicht nur die Räume, sondern auch die Infrastruktur sowie die Ausstattung ab sofort genutzt werden – als zusätzliche Klassenräume, für die Unterbringung geflüchte
Als Lösung für das Platzproblem in Schulen werden Jugendherbergen gehandelt. ter oder obdachloser Menschen, als Quarantäne-Station und sogar als Impfzentren. Die Gebäude könnten exklusiv oder nur in einzelnen Bereichen genutzt werden. Auf Nachfrage unserer Redaktion heißt es, dass die Landkreise und Städte von den beiden Landesverbänden kontaktiert worden seien, um über eine Nutzung etwa als Impfzentren ins Gespräch zu kommen.
In der Vergangenheit wurden Jugendherbergen bereits für andere Zwecke genutzt, heißt es weiter – die Jugendherbergen Bremen und Tecklenburg etwa als Unterkünfte für geflüchtete Menschen. In Leer (Ostfriesland) seien Soldaten untergebracht, die den Gesundheitsämtern bei der Kontaktverfolgung helfen.
Ebenso würden die Herbergen über große Außenanlagen und Spielgeräte verfügen, die sich für eine Nutzung von Schulen eignen würden.
Genutzt werden könnten nach Angaben der Jugendherbergen unter anderem die Standorte in Osnabrück, am Alfsee, in Damme, in Meppen, Lingen und Bad Bentheim sowie ab 2021 in Tecklenburg. Der Standort in Rheine, der modernisiert werden soll und 2021 geschlossen bleibt, steht nicht zur Verfügung. Zwischen Nordsee und Sauerland schließt das Angebot rund 50 Standorte ein, so die Verbände.
Die Einrichtungen anderweitig zu nutzen hänge laut den Landesverbänden nicht von einem Ende des Teil-Lockdowns ab, der zunächst bis zum 30. November gilt und dem zufolge touristische Übernachtungen untersagt sind.
Eine Nutzung sei auch deshalb möglich, weil bereits in den vergangenen Wochen Unterbringungen storniert und zum Beispiel Klassenfahrten, das Hauptgeschäft der Jugendherbergen, zum Teil bis ins Frühjahr 2022 abgesagt worden seien.