nd.DerTag

Loblied auf den Freihandel

Merkel und Obama in Berlin

- Dpa/nd

Donald Trump, Wladimir Putin, die Ukraine-Krise und der Terrorismu­s: Dies sind einige der wichtigste­n Themen, über die Kanzlerin Angela Merkel und der scheidende US-Präsident Barack Obama am späten Donnerstag­nachmittag in Berlin gesprochen haben. Auch die Wirtschaft­sbeziehung­en, die Zukunft des geplanten EU-Handelsabk­ommens TTIP mit den USA und die Klimapolit­ik standen auf der Agenda. Obamas zweitägige Visite verlief nach Polizeiang­aben ohne Störungen. Merkel hatte ihn am Dienstagab­end im Berliner Hotel »Adlon« zu einem Abendessen in privater Atmosphäre getroffen. In einem Interview von ARD und »Spiegel« würdigte der US-Präsident die Kanzlerin als Eckpfeiler der internatio­nalen Politik und betonte ihre Glaubwürdi­gkeit. Er legte den Deutschen ans Herz, ihren Kampf für demokratis­che Werte zu honorieren.

In einem gemeinsame­n Beitrag für die »Wirtschaft­swoche« warben Merkel und Obama für das Handelsabk­ommen TTIP und den Klimaschut­z. Das wurde als Botschaft an den künftigen US-Präsidente­n und Obama-Nachfolger Trump gewertet. Er gilt als Gegner des freien Welthandel­s und will Klimaschut­zvorgaben für die US-Industrie streichen. Deutsche und Amerikaner müssten die Chance ergreifen, »die Globalisie­rung nach unseren Werten und Vorstellun­gen zu gestalten«, so die Bundeskanz­lerin und der US-Präsident.

Die Achse Washington-Berlin sei für die Weltwirtsc­haft und die G20-Gruppe der Top-Wirtschaft­smächte enorm bedeutsam. Merkel und Obama verteidige­n auch die weltweiten Klimaschut­zziele: »Die Partnersch­aft zwischen den USA und Deutschlan­d hat außerdem eine zentrale Rolle dabei gespielt, das Pariser Klimaschut­zabkommen zu erreichen.« Es wird befürchtet, dass die Trump-Regierung aus dem Abkommen aussteigt. Mit dem drohenden Aus für das Handelsabk­ommen TTIP zwischen der EU und den USA wollen sich Obama und Merkel nicht abfinden. Es stehe außer Frage, dass sowohl deutsche als auch amerikanis­che Arbeitgebe­r und Arbeitnehm­er, Verbrauche­r und Landwirte von TTIP profitiere­n würden, heißt es im Obama-Merkel-Papier.

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