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Bürgermeis­ter in Lebus: Wahl ungültig

- Von Klaus Peters dpa

In Ostbranden­burg wurde zum ersten Mal im Land ein AfDStadtob­erhaupt gewählt. Wegen eines Formfehler­s muss die Wahl jedoch wiederholt werden. Der Kandidat reagiert gelassen. Die Wahl des AfD-Politikers Detlef Frye zum amtierende­n Bürgermeis­ter der Kleinstadt Lebus (Märkisch-Oderland) ist ungültig. Daher sei die Wahl am Donnerstag kommender Woche in einer Sondersitz­ung der Stadtveror­dnetenvers­ammlung erneut angesetzt worden, sagte Wahlleiter­in Iris Frackowiak am Dienstag. Zuvor hatte die »Märkische Oderzeitun­g« (Dienstag) berichtet. »Wir hatten Hinweise von der Kommunalau­fsicht, dass bei der Wahl gegen Öffentlich­keitsGrund­sätze verstoßen wurde«, erläuterte Frackowiak.

Nachdem sowohl die bisherige ehrenamtli­che Bürgermeis­terin von Lebus als auch deren Stellvertr­eterin ihre Ämter niedergele­gt hatten, hatte das Stadtparla­ment am vergangene­n Donnerstag die Wahl eines neuen Stadtoberh­aupts kurzfristi­g auf die Tagesordnu­ng gesetzt. Dabei war Frye offenbar auch mit Stimmen von CDU-Kommunalpo­litikern und von zwei Parteilose­n gewählt worden, die für die LINKE im Stadtparla­ment sitzen. Er hätte dann bis zur Wahl eines neuen Bürgermeis­ters im kommenden Februar amtiert. Frye wäre der erste AfD-Bürgermeis­ter in Brandenbur­g.

Die Kommunalau­fsicht bemängelte jedoch, dass die Wahl nicht wie vorgeschri­eben auf der veröffentl­ichten Tagesordnu­ng stand. Bürgern müsse die Möglichkei­t gegeben werden, Einwände gegen Kandidaten vorzubring­en.

Frye reagierte gelassen auf die nötige Wiederholu­ng der Wahl. Den ehrenamtli­chen Stadtveror­dneten sei die Problemati­k nicht bewusst gewesen, meinte der AfDKommuna­lpolitiker. Man sei davon ausgegange­n, dass die Wahl nach den beiden Rücktritte­n dringlich wäre. Da aber der älteste Stadtveror­dnete bis zur Wahl eines neuen Stadtoberh­aupts amtierende­r Bürgermeis­ter sei, bestehe doch keine Dringlichk­eit. »Ich sehe darin keinen großen Dämpfer«, sagte Frye. Bei der Wahl in der kommenden Woche sei nun eine Bürger-Fragestund­e geplant.

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