nd.DerTag

ROMANE

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Es ist die Ankunft der Flüchtling­e in Europa, die Vergangenh­eit und Gegenwart in Leas Kopf ineinander­fließen lässt. In »Wachtraum« erzählt Susanne Scholl die Geschichte­n mehrerer Generation­en einer jüdischen Familie. Jener Lea, die nach der Rückkehr ihrer Mutter aus dem englischen Exil in Wien geboren wurde, wird dabei bewusst, dass sie selbst nicht existieren würde, wenn ihre Mutter damals in der Fremde keine Aufnahme gefunden hätte (Residenz-Verlag, 220 S., geb., 22 €).

Sich dem Anpassungs­druck zu widersetze­n, ist nicht ungewöhnli­ch für einen 16-Jährigen. Für Harro aber, die zentrale Figur in Johannes Herwigs Debütroman »Bis die Sterne

zittern« , ist die Entscheidu­ng, kein Mitläufer zu werden, eine auf Leben und Tod. Wir befinden uns im Leipzig des Jahres 1936, und die rebellisch­e Clique, der Harro sich anschließt, weigert sich vehement, den Nazis die Straßen zu überlassen (Gerstenber­g, 254 S., geb., 14,95 €).

Während Berlin schon in Flammen steht, dreht die Ufa Anfang 1945 auf Geheiß des Propaganda­ministers einen Film über den glorreiche­n Endsieg. Bernd Schroeders Roman »War

ten auf Goebbels« , eine Mischung aus Groteske und Tragödie, fiktionali­siert eine verbürgte Geschichte (Hanser, 246 S., geb., 22 €).

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