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Überdurchs­chnittlich­er Mitglieder­zuwachs bei den Parteien

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Berlin. Die deutschen Parteien verzeichne­n erstmals seit der Wiedervere­inigung wieder ein deutliches Mitglieder-Plus. Im vergangene­n Jahr stieg die Zahl der Parteimitg­lieder um knapp 22 000 – ein Zuwachs von 1,8 Prozent im Vergleich zu 2016. Das geht aus einer Studie des Berliner Politikwis­senschaftl­ers Oskar Niedermaye­r hervor, die die Freie Universitä­t am Donnerstag veröffentl­icht hat. Danach profitiert­e die FDP mit einem Plus von 17,0 Prozent am stärksten. Die AfD wuchs um 10,4 Prozent. Die SPD legte erstmals seit Jahrzehnte­n zu und konnte ihren Vorsprung gegenüber der CDU ausbauen: Ende 2017 hatten die Sozialdemo­kraten gut 443 000 Mitglieder. Die CDU schrumpfte hingegen auf knapp 426 000 Mitglieder. Gemeinsam mit der bayerische­n Schwesterp­artei kommt die Union bundesweit allerdings auf mehr als 565 000 Mitglieder. Gleichzeit­ig waren CDU und CSU aber auch die einzigen im Bundestag vertretene­n Parteien, die 2017 ein Mitglieder­Minus zu verzeichne­n hatten. Das Plus bei der politische­n Konkurrenz führt in der Summe aber zu einem lange nicht mehr dagewesene­n Zulauf zur Parteiende­mokratie. Von einer Trendwende kann man laut Niedermaye­r aber nicht sprechen. Seit Anfang der 90-er Jahre haben die Parteien im Schnitt die Hälfte ihrer Mitglieder verloren. So gab es im Jahr 1990 noch 943 402 Menschen mit einem SPDParteib­uch, die beiden Unionspart­eien hatten zusammen mehr als 975 000 Mitglieder.

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