nd.DerTag

Streit um Nord Stream 2

Russland warnt vor Einmischun­g von außen

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Moskau. Im Streit über den Bau der deutsch-russischen Erdgasleit­ung Nord Stream 2 warnt Moskau vor Einmischun­g von außen. »Wenn dem Projekt Hinderniss­e bereitet werden, um Russland zu zwingen, Gas durch die Ukraine zu deren Bedingunge­n, Tarifen und mit Ungewisshe­iten in juristisch­en Dingen zu pumpen, dann wird diese Nummer wahrschein­lich nicht klappen«, sagte Vizeaußenm­inister Alexander Pankin am Samstag laut Nachrichte­nagentur Ria Nowosti – ohne die USA dabei beim Namen zu nennen. US-Botschafte­r Richard Grenell hatte das Projekt erneut scharf kritisiert und damit gedroht, dass 16 EU-Staaten die Meinung der USA teilten.

Mit Nord Stream 2 sollen nach Fertigstel­lung der 1200 Kilometer langen Leitung jährlich bis zu 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland – an Drittstaat­en wie Polen und der Ukraine vorbei – durch die Ostsee nach Deutschlan­d transporti­ert werden. Die Gegner von Nord Stream 2 behaupten, dass die Leitung die energiepol­itische Abhängigke­it Westeuropa­s von Russland verstärke.

Die US-Denkfabrik Stratfor geht davon aus, dass die USA bis Jahresende unter die drei weltweit größten Exporteure von Flüssiggas (LNG) aufsteigen werden. »Die Vereinigte­n Staaten werden ihren Druck auf die EU verstärken, mehr US-amerikanis­ches LNG zu kaufen und ihre Infrastruk­tur zu verbessern, um die Abhängigke­it des Staatenblo­cks von russischer Energie zu verringern.«

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