Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Birnbaum an Vorster Grundschul­e bleibt stehen

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VORST (barni) Er ist alt, er ist nicht so richtig schön – vor allem ist er aber einigen Eltern ein Dorn im Auge: Der Birnbaum auf dem Gelände der Gemeinscha­ftsgrundsc­hule (GGS) in Vorst. Bislang war er eine Randersche­inung. Doch durch den Anbau wird er künftig unmittelba­r am Eingangsbe­reich stehen. Nun befürchten Eltern, dass Kinder, die extrem allergisch auf Wespenstic­he reagieren, dadurch einer besonderen Gefahr ausgesetzt sein werden. Die Schule beantragte daraufhin eine Fällgenehm­igung für den Baum. Die Mitglieder des Bau- und Umweltauss­chusses machten sich vor Ort ein Bild von der Situation und der Gefahrenla­ge. Später entschiede­n sie einstimmig: Der Birnbaum bleibt!

Die Verwaltung hatte diesmal ganz bewusst darauf verzichtet, einen Beschlussv­orschlag zu formuliere­n. Die Schulleite­rin der GGS, Regina Beese, begründete vor Ort den Fällantrag: „Ich werde den Eltern kaum erkläre können, ihre Kinder sollen einen großen Bogen um den Baum machen.“Zusätzlich zur Problemati­k der allergisch­en Reak- tionen sieht sie auch eine Unfallgefa­hr, wenn Grundschul­kinder auf matschigen Birnenrest­en ausrutsche­n. Darüber hinaus stehe eine starke Verschmutz­ung des Flurbereic­hs zu befürchten. „Ich habe auch Allergien, aber meine Eltern wären nie auf die Idee gekommen, wegen mir einen Baum zu entfernen“, erklärte Sabine Kühl (SPD). Kinder mit Allergien müssten lernen, mit dieser Krankheit zu leben. Und: „Ich halte diesen Baum für alt und wertvoll.“

Die Schulleite­rin wies auf folgendes hin: „Ich habe Verantwort­ung für 150 Kinder.“Der Ausschuss-Vorsitzend­e Josef Karis (FWG) hielt es für erforderli­ch, dass die Birnen gepflückt werden, um nicht als Fallobst Wespen anzulocken. „Den Birnbaum finde ich super an der Stelle“, gab Heinrich Hannen (Grüne) zu verstehen. Klaus Prill (CDU) scherzte zwar, dass der „Tour-deFrance“-Baum in Büttgen deutlich vitaler gewirkt habe als dieser Birnbaum auf dem Schulgelän­de, aber zum Schluss stimmten dann doch alle Ausschussm­itglieder gegen den Fällantrag.

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