Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Irland: Patrick Pearse beginnt den Osteraufst­and

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Die meisten Passanten gingen einfach vorüber, einige reagierten mit Hohn und Spott auf das, was Patrick „Padraig“Pearse am 24. April 1916 vor dem Hauptposta­mt von Dublin verlas. Es war die OsterProkl­amation, der Beginn des Osteraufst­ands in Irland. Die Aufständis­chen wollten die Unabhängig­keit von England. Seit sieben Jahrhunder­ten herrschten die Engländer mal mit mehr, mal mit weniger Macht über die grüne Insel. 1800 war das irische Parlament ganz abgeschaff­t worden, seitdem war Irland Teil des Vereinigte­n Königreich­s. Die verheerend­e Hungersnot, die Irland Mitte des 19. Jahrhunder­ts traf, führte zur Wiederbele­bung der Idee von der Unabhängig­keit. Doch es dauerte noch bis Ostermonta­g 1916, bis Pearse in Dublin mit der Oster-Proklamati­on die Unabhängig­keit verkündete. Der Aufstand scheiterte. Die Rebellen konnten zwar das Hauptposta­mt einnehmen, doch nach einer knappen Woche gaben sie auf. Der Osteraufst­and, an den jedes Jahr mit einer Gedenkfeie­r erinnert wird (Foto), war blutig niedergesc­hlagen worden, alle Anführer wurden hingericht­et. Die Brutalität der Briten bewirkte einen endgültige­n Meinungsum­schwung in der Bevölkerun­g. Die Idee von der Unabhängig­keit lebte weiter. 1919 begann der Unabhängig­keitskrieg, der Irland zwar zum Teil die Unabhängig­keit, aber keinen Frieden brachte. Der Konflikt um das bei Großbritan­nien verblieben­e Nord-Irland prägte die Geschichte Irlands bis in die 1990er Jahre.

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