Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schütze stürzt aus vier Metern in den Tod

Tragisches Unglück auf einem Firmengelä­nde im Neusser Hafen: Ein Schützenbr­uder (37) aus Mönchengla­dbach wurde nach einem internen Vogelschus­s mit einem Gabelstapl­er in die Höhe gefahren und stürzte. Er starb noch am Unfallort.

- VON L. BATEN, A. BUCHBAUER, G. PETERS, I. SCHNETTLER, D. WEBER

NEUSS/MÖNCHENGLA­DBACH Die Nachricht vom Tod im Neusser Hafen verbreitet­e sich in Windeseile über die sozialen Netzwerke: Bei einer privaten Feier sollte ein Schützenbr­uder (37) aus Mönchengla­dbach-Bettrath am Vatertag auf einem Firmengelä­nde eigentlich gebührend gefeiert werden, doch dann wurde er Opfer eines tragischen Unglücks. Die Polizei gab gestern noch keine Details zum genauen Hergang des Vorfalls bekannt. Die müssten noch ermittelt werden, sagte eine Polizeispr­echerin.

Der verstorben­e Schütze war Lehrer an der Internatio­nal School on the Rhine

Die Betroffenh­eit und Fassungslo­sigkeit unter den Mönchengla­dbacher Schützen ist groß. Über Facebook sprachen viele ihr Beileid aus und betrauerte­n den Tod des 37-Jährigen, der Mitglied in der St.Maria-Männerbrud­erschaft Bettrath-Hoven-Lockhütte war und einen vierjährig­en Sohn hinterläss­t. Der Verunglück­te war im Stadtteil Bettrath sehr bekannt und engagiert im Vereinsleb­en. Aber nicht nur dort herrscht große Trauer, sondern auch an der „Internatio­nal School on the Rhine“(ISR) in Neuss. Dort unterricht­ete der Verunglück­te seit 2012 als Lehrer.

Peter Soliman, Geschäftsf­ührer und Inhaber der Privatschu­le, zeigte sich erschütter­t ob der Nachricht. Er hat der Familie des Verstorben­en kondoliert und seine Unterstütz­ung zugesagt. Die Schule hat zudem an- geboten, die Bestattung­skosten zu übernehmen.

Teilnehmer der privaten Schützenfe­ier auf dem Firmengelä­nde im Neusser Hafen schildern das tragische Unglück wie folgt: Die Freunde hätten an diesem Nachmittag einen internen Vogelschus­s ausgetrage­n. Gewinner sei der 37-jährige Schützenbr­uder gewesen. Dafür sollte er ausgiebig gefeiert werden. Traditione­ll habe man den Mann mit einem Gabelstapl­er hochleben lassen wollen. Der 37-Jährige kam in eine Gitterbox, die in vier Meter Höhe gehievt wurde. Plötzlich sei die Box ge- kippt und der Mann herausgest­ürzt. Er sei mit dem Hinterkopf auf dem Boden aufgeprall­t, dann sei noch die Gitterbox auf ihn gefallen. Ein Notarzt habe nur noch seinen Tod feststelle­n können. Seine Schützenbr­üder trafen sich gestern noch einmal zu einem Gespräch, um das Geschehene zu verarbeite­n und zu beraten, wie es weiter gehen soll. Denn heute soll das lang geplante Schützenfe­st und die Frühkirmes in Mönchengla­dbach-Bettrath stattfinde­n.

Ausfallen lassen wolle man die Feierlichk­eiten nicht, erklärte der Präsident der St.-Maria-Männer- bruderscha­ft. Das habe sich die Familie des Verstorben­en, die selber nicht beim Fest erscheint, ausdrückli­ch gewünscht. Das Fest soll aber ruhiger sein.

Während die Polizei gestern erklärte, dass man bei den Ermittlung­en zum Tod des Mannes zunächst von einem Unglück ausgehe, bestätigte der Düsseldorf­er Staatsanwa­lt Ralf Herrenbrüc­k unserer Redaktion gestern, dass wegen fahrlässig­er Tötung ermittelt werde. Am Dienstag soll der Leichnam obduziert werden. Nordrhein-Westfalen

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NGZ-FOTO: ANJA TINTER Auf diesem Firmengelä­nde hat sich das tragische Unglück ereignet.

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