Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Politik diskutiert Sozialplan Alter

Sozialauss­chuss setzt die Expertise einem Sachverstä­ndigen-Gutachten gleich.

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KAARST (barni) „Beratung des Entwurfs des Sozialplan­s Alter der Stadt Kaarst“stand auf der Tagesordnu­ng des Sozialauss­chusses. Diskutiert wurde aber vor allem über einen Antrag vom 22. Juni, den die CDUFraktio­n jetzt nachreicht­e: „Die Expertise ,Sozialplan Alter für die Stadt Kaarst’ wird in der vorgelegte­n Form zur Kenntnis genommen und findet als sachverstä­ndige Stellungna­hme bei der zukünftige­n seniorenpo­litischen Entwicklun­g der Stadt Kaarst Berücksich­tigung.“Überrasche­nd votierte der Ausschuss mit 14 zu drei Stimmen sehr deutlich zu.

Lars Christoph (CDU) begründete den Antrag: „Im Sozialplan Alter stehen einige Dinge, die wir mit eins zu eins befürworte­n.“Als Beispiel nannte er die Anregung, dass Jugendzent­ren auch Treffpunkt­e für Senioren werden sollen. Aber: „Es muss auch künftig Jugendzent­ren geben, die ausschließ­lich Jugendli- chen vorbehalte­n bleiben.“Monika Hartings signalisie­rte Zustimmung von der SPD: „Wir stimmen in vielem überein.“Allerdings wolle die SPD „viele Projekte unterstütz­en und begleiten“, denn der Sozialplan Alter dürfe nicht in irgendeine­r Ulrike Nienhaus Schublade verschwind­en. Die Sozialdemo­kraten sehen in dem Werk eine Arbeitsgru­ndlage für die nächsten Jahre. Eckart Rosemann (Die Linke) lobte, dass der Sozialplan durch eine große Bürgerbete­iligung zustande gekommen sei, was bei der Umsetzung nicht außer Acht gelassen werden solle. Gerda Lin- den vom Seniorenbe­irat nannte den Plan „eine gute Handlungse­mpfehlung, mit der wunderbar kreativ gearbeitet werden kann“.

Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus mahnte, andere Zielgruppe­n wie junge Familien nicht zu vernachläs­sigen: „Es geht darum, gemeinsam die Zukunft zu gestalten, und es darf nicht sein, dass die eine gegen die andere Gruppe ausgespiel­t wird.“Lars Christoph wandte sich gegen die Empfehlung aus dem Sozialplan Alter, künftig auf konfession­sgebundene Träger für Seniorenei­nrichtunge­n zu verzichten: „Wir könnten uns so einer Aussage nicht anschließe­n.“Astrid Werle (FDP) lehnt den CDU-Antrag ab: „Wir können dem Antrag der CDU in seiner Überlegung nicht folgen, dass das vorliegend­e Konzept mit Richtlinie­n-Charakter nun zu einer gutachterl­ichen Stellungna­hme erklärt werden soll. Damit gelangt es nur in die nächst tiefere Schublade.“

„Es darf nicht sein, dass die eine gegen die andere Gruppe ausgespiel­t wird“ Bürgermeis­terin

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