Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Das Ruhestandsvermögen mit der Etappenstrategie sichern
Dem eigenen Vermögen kommt zur Finanzierung des Ruhestandes eine bedeutende Rolle zu. Neben der Vermögensverwaltung steht dabei eine professionelle Ausschüttungsplanung im Fokus.
Die Zahlen sind alles andere als zufriedenstellend. Das Brutto-Rentenniveau wird 2040 nur noch 39 Prozent des Durchschnittseinkommens betragen, selbst Gutverdiener, die dauerhaft bis zur Beitragsbemessungsgrenze in die Pflichtversicherung eingezahlt haben, kommen – Stand heute – auf einen Auszahlungshöchstbetrag von nur etwas mehr als 2700 Euro monatlich. Gleichzeitig belegen aber Statistiken, dass so gut wie niemand diesen Betrag erreicht.
Wer sich nur auf die gesetzliche Rente verlässt, kann in eine Versorgungslücke fallen
Das heißt konkret: Wer sich nur auf die gesetzliche Rente verlässt, setzt sich dem Risiko aus, in eine Versorgungslücke zu fallen und nicht über genügend Ruhestandsvermögen zu verfügen.
„Deshalb kommt dem eigenen Vermögen zur Finanzierung des Ruhestandes eine bedeutende Rolle zu. Die gesetzlichen und betrieblichen Renten reichen meist nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard nach der Erwerbsaufgabe weiterzuführen. Wer sich nicht zu sehr einschränken möchte, muss seine Rente häufig aus den Rücklagen aufstocken“, sagt Michael Huber, Mitglied der Geschäftsleitung beim VZ VermögensZentrum, einem unabhängigen Vermögensverwalter unter anderem mit Sitz in Düsseldorf. Die Beratungsgesellschaft ist für ihre Dienstleistungen rund um die Ruhestandsfinanzierung bekannt. „Gerade Menschen, bei denen der Ruhestand in Sichtweite ist, haben jetzt Handlungsbedarf. Sie haben kein allzu großes Zeitfenster mehr, um ihr Ruhestandseinkommen zu planen.“
Dabei stellen sich in erster Linie zwei Fragen. Ist genügend Vermögen vorhanden, um die Differenz zwischen dem letzten verfügbaren Einkommen und den Renteneinkünften mit Zinserträgen auszugleichen? Oder muss das Ersparte nach und nach aufgezehrt werden? „In beiden Fällen kommt es auf eine genaue Planung an – und zwar sowohl der Vermögensverwaltung als auch des Vermögensverzehrs. Deshalb führt das VZ eine genaue Analyse des Ist-Standes, der individuellen Bedürfnisse und eine detaillierte Ausschüttungsplanung durch. Auf diese Weise entsteht ein professionelles Bild, mit dem man tatsächlich arbeiten kann: „Das persönliche Ausgabenbudget ist die Basis für die weitere Finanzplanung. Auch anfallende Steuern, steigende Ausgaben für Gesundheit und Pflege und der Ausgleich der Inflation sind zu berücksichtigen. Erst wenn der Mandant weiß, wie viel Einkommen er jeden Monat benötigt und wie viel Ver- (RPS) Fast zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer sehen ihrem Altersruhestand mit Skepsis entgegen. Sie haben keine oder unklare Vorstellungen von ihren staatlichen Rentenleistungen und sehen die Notwendigkeit zusätzlicher Sparmaßnahmen. Die betriebliche Altersvorsorge (bAV), die aktuell durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz der Bundesregierung gefördert werden soll, soll zur Lösung des Problems beitragen. Doch wie die aktuelle Deloitte-Studie „bAV zwischen Wunsch und Wirk- Michael Huber VZ VermögensZentrum mögen vorhanden ist, kann er die richtigen Entscheidungen treffen“, betont der VZ-Geschäftsleiter. „Und eine detaillierte Finanzplanung bietet die beste Voraussetzung, Sparpotenziale bei hohen Ausgabeposten wie der privaten Krankenversicherung zu identifizieren.“
In einem zweiten Schritt geht es dann darum, die Vermögensverwaltung sicherzustellen. Dafür hat das VZ VermögensZentrum die sogenannte Etappenstrategie entwickelt. „Bei der Etappenstra- lichkeit“zeigt, nutzen nur 26 Prozent der Arbeitnehmer derzeit die betriebliche Altersvorsorge mit eigenen Beiträgen. Und nur elf Prozent der Arbeitnehmer erhalten eine vom Arbeitgeber finanzierte betriebliche Altersvorsorge, mit der sie auch zufrieden sind. Der gesetzlichen Rente vertraut die Mehrheit nicht, wobei nur wenige wissen, wie hoch diese tatsächlich ausfällt.
„Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, wie viel Luft nach oben es bei der betrieblichen Altersvorsorge noch tegie wird das Kapital in einen Verbrauchs- und in einen Wachstumsteil unterteilt. Während der Verbrauchsteil sehr sicherheitsorientiert angelegt und als Zusatzrente nach zehn Jahren aufgebraucht wird, fließt das Geld, das nicht zum Leben benötigt wird, in den Wachstumsteil: Dieser wird langfristig und zugunsten einer höheren Rendite etwas offensiver angelegt. Je nach ihren persönlichen Wünschen, Erwartungen und finanziellen Anforderungen im Ruhestand entscheiden die Anleger selbst, wie sie ihr Kapital aufteilen möchten.“
Für die Umsetzung der Etappenstrategie spielen passive Indexfonds (ETFs) eine wichtige Rolle. Diese sind kostengünstig, flexibel und sind ein gutes Mittel, um an weltweiten Indexsteigerungen teilzuhaben. Das VZ VermögensZentrum setzt ETFs aktiv ein, will heißen: Die Vermögensverwalter verändern die Zusammenstellung der ETF-Körbe der Kunden je nach Börsenlage, um immer das beste Ergebnis zu erreichen. „Auf das Risikomanagement der Kundengelder legen wir besonders viel Wert. Denn für Ruheständler ist Risikoschutz noch wichtiger als Rendite“, betont Michael Huber. gibt“, erklärt Peter Devlin, Partner Human Capital Advisory Services bei Deloitte. „Um die Zahl der Nutzer zu steigern, müssen die tatsächlichen Wünsche der Arbeitnehmer stärker berücksichtigt werden.“Einige Elemente des Betriebsrentenstärkungsgesetzes würden in die richtige Richtung weisen, andere den derzeitigen Vorstellungen der Arbeitnehmer widersprechen. Für Devlin ist es daher fraglich, in welchem Maße und in welchem Zeitraum die bAV gestärkt werden wird.