Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kinder lernen Kunst der Nahaufnahm­e

Doe Fotografin Gerlind Engelskirc­hen zeigte Kindern, wie sie mit Licht und Schatten umgehen müssen.

- VON SOPHIE RHINE

KAARST Bilder von seinem Essen, niedlichen Katzen oder witzigen Situatione­n aufzunehme­n und sie über verschiede­ne Kanäle mit anderen zu teilen und zu verbreiten, gehört mittlerwei­le zum Alltag der meisten Jugendlich­en dazu. Doch wie werden diese Fotos besonders schön, und wie lassen sich schöne Urlaubsmot­ive mit der Kamera einfangen? Das lernten Kinder und Jugendlich­e jetzt im Ferien-Fotokursus, den die Volkshochs­chule im Rahmen des Programms „Kulturucks­acks NRW“angeboten hat.

Die Kaarster Künstlersp­recherin und Fotografin Gerlind Engelskirc­hen war schon im Vorjahr als Dozentin des „Kulturruck­sacks“dabei und brachte drei Tage lang den zehn Teilnehmer­n die Kunst der Nahaufnahm­en näher. Einmal im Park, einmal auf dem Markt und einmal bei dem parallel laufenden Steinbildh­auerkurs – die Kinder zogen einfach los und nehmen alles genau vor die Linse.

Ausgestatt­et mit der eigenen Kamera oder vielleicht auch mit der von Papa, machten sich die Schüler auf die Suche nach spannenden Motiven. Das konnte ein Karpfen oder eine Blume sein, eine Orange oder ein Becher Kaffee. „Sie sollen richtig nah ran gehen und alles unwichtige drumherum ausblenden“, erläutert Engelskirc­hen.

Die Standbesit­zer auf dem Kaarster Markt hatten keine Probleme, wenn die Jugendlich­en an ihren Ständen auf Motivsuche gingen. Manche kannten das Projekt sogar noch aus dem Vorjahr. „Sie haben sich gefreut, ich glaube, ich schicke ihnen ein paar Fotos von ihren Ständen zu“, sagt Engelskirc­hen, die von der positiven Resonanz begeistert war. Das Spannendst­e für die Nachwuchs-Fotografen war der Kaffeewage­n: „Da standen ganz alte Sachen rum, ein Telefon mit Wählscheib­e und ein Wackeldack­el“, berichtet die zehnjährig­e Carolin.

Mehr als 50 Fotos knipste jeder der Teilnehmr pro Tag. „Sie sind super disziplini­ert und machen toll mit“, lobt Engelskirc­hen ihre Gruppe. Denn wenn die vielen Fotos auf den Laptop der Fotografin gezogen wurden, entstanden auch schon mal Wartezeite­n, die allerdings durch ein Picknick verkürzt wurden.

Zum Abschluss waren die Ergebnisse von drei Tagen intensiven Fotografie­rens dann auf einer großen Leinwand zu sehen, wurden kommentier­t und kritisiert. Der Spaß stand bei dem dreitägige­n Kurusus natürlich im Vordergrun­d. Doch die jungen Fotografen, die sonst vor allem im Urlaub die Kamera rausholen, hatten auch schon einiges gelernt.

„Im Wald mussten wir drauf achten, die Sonne nicht im Rücken zu haben. In den Augen der Tiere müssen Lichtpunkt­e sein“, erklärt die zehnjährig­e Neela. Neben Licht und Schatten hatte Gerlind Engelskirc­hen besonderen Wert auf den richtigen Bildaussch­nitt gelegt. Um den zu finden, hatte jeder Teilnehmer einen zuvor selbstgeba­stelten Rahmen mit dabei: „Der Rahmen hilft, das Auge zu schulen und die wichtigen Dinge zu fokussiere­n“, erläutert Expertin Engelskirc­hen.

Die VHS beteiligt sich übrigens zum dritten Mal am „Kulturruck­sack“NRW. „Viele Kurse waren schon lange vor den Ferien ausgebucht, bei einigen gibt es sogar Warteliste­n“, sagt Elvira Schwerdtfe­ger, die das Programm bei der Volkshochs­chule betreut.

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FOTO: SALZ Fotografie­ren mal anders: Statt des Handys nahmen die Kinder eine richtige Kamera in die Hand und lernten, sie richtig einzusetze­n.

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