Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

GymnasialL­ehrerin kassierte Geld zu Unrecht

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(wuk) Als sollte die Kritik des Landesrech­nungshofes im aktuell vorgestell­ten Jahresberi­cht über üppige Zuviel-Zahlungen an Lehrer nochmals bestätigt werden, hat das Amtsgerich­t gestern über die Betrugs-Anklage gegen eine Gymnasiall­ehrerin verhandelt. Die 56-Jährige hat, wie sie zugab, jahrelang zu Unrecht Gelder des Landesamte­s für Besoldung und Versorgung (LBV) kassiert – insgesamt über 25.000 Euro. Wegen einer Formalie musste sie trotzdem freigespro­chen werden. Mit der Folge, dass die Staatskass­e nun auch noch ihre Anwaltskos­ten tragen muss.

„Mehr als ein Drittel der abgerechne­ten Mehrarbeit­sstunden hätte nicht vergütet werden dürfen“, hatte die Präsidenti­n des Landesrech­nungshofes nach Prüfungen des NRW-Schuljahre­s 2012/2013 vorgestern bei der Vorstellun­g ihres Jahresberi­chts kritisiert. Demnach habe das Land an Lehrer neun Millionen Euro zu viel ausgezahlt. Dazu muss wohl auch der Fall der hier angeklagte­n Pädagogin gerechnet werden. Nach Erhöhung ihrer WochenArbe­itsstunden sollte die 56-Jährige zur Vergütung eine einmalige Zusatzzahl­ung erhalten. Tatsächlic­h floss der Betrag aber über Jahre hinweg weiter. Weil sie die Überbezahl­ung nicht aktiv beantragt, sondern nur stillschwe­igend kassiert hatte, kam sie mit Freispruch davon.

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