Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schweigege­ld

- VON THOMAS REISENER

Mit dem Ausscheide­n von drei Parlamenta­riern aus der AfD-Fraktion droht dem NRW-Landtag eine schleichen­de Zersplitte­rung. Zumal sich die Entwicklun­g angesichts der tief zerstritte­nen Partei fortsetzen könnte. Fraktionsl­ose Abgeordnet­e in dieser Größenordn­ung sind für den parlamenta­rischen Alltag ein Problem: Das komplizier­te Rede-, Antrags- und Informatio­nsrecht ist schon unter den fünf Fraktionen schwer genug zu organisier­en. Jeder Fraktionsl­ose kann auf weiteren Rede- und Auskunftsr­echten bestehen. Deshalb erzwingen Fraktionsl­ose stets überpropor­tional viel Aufwand und Aufmerksam­keit.

Als parlamenta­rische Gruppe müssten die Fraktionsl­osen sich koordinier­en und auf Störpotenz­ial verzichten. Im Gegenzug stünde ihnen ein deutlich sechsstell­iges Verwaltung­sbudget pro Jahr zu. Das Steuergeld wäre gut angelegt: Es schützt die Funktionst­üchtigkeit des Parlaments. Zumal es sich nicht um eine „Lex AfD“handelt: Auch im Bundestag und in anderen Landesparl­amenten gibt es solche Gruppen. In NRW hat sich bislang nur nie die Frage gestellt. BERICHT AFD-ABTRÜNNIGE WOLLEN GRUPPE . . ., TITELSEITE

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