Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Konradbad wird schon 2018 saniert

Politik nennt Zustand des einzigen Lehrschwim­mbeckens nicht länger haltbar. Die Modernisie­rung von Dach und Fensterfro­nt soll deshalb von 2021 auf das Jahr 2018 vorgezogen werden. Dafür werden 115.000 Euro eingeplant.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

GNADENTAL Um den Fördervere­in Konradbad war es zuletzt recht still geworden. Mit der Rettung des einzigen städtische­n Lehrschwim­mbeckens im Sommer 2013 war das zentrale Vereinszie­l erreicht. Doch nun musste man doch einmal die Politik zum Ortstermin bitten. Ingrid Schäfer (CDU) kam – und verließ die Schwimmhal­le mit der Überzeugun­g: „Im Konradbad ist eine Situation entstanden, die nicht mehr haltbar ist.“

Diese Feststellu­ng wiederholt­e sie im Sportaussc­huss, der daraufhin auf einer vorgezogen­en Sanierung bestand. „Sonst verrottet dieses Bad“, betonte auch Peter Ott (SPD) die Dringlichk­eit. Der Finanzauss­chuss schloss sich am Mittwoch dem Votum an und wirbelt damit den Terminplan des Gebäudeman­agements völlig durcheinan­der. Denn dort hatte man das Lehrschwim­mbecken erst für das Jahr 2021 auf der Liste der dringend zu erledigend­en Dinge stehen. Schäfer will die Sanierung auch noch „on top“, also ohne Verschiebu­ng der anderen geplanten Maßnahmen: „Es regnet jetzt schon durch das Dach“, sagte sie, sprach im Sportaussc­huss von einem Notfall.

Saniert werden müssen auch nach Überzeugun­g des Gebäudeman­agements, das alle Liegenscha­ften der Stadt bewirtscha­ftet, das Dach – Kostenaufw­and: 55.000 Euro – sowie die die große, das Bad prägende Glasfassad­e. Dafür werden weitere 60.000 Euro einkalkuli­ert. Beides dient auch dazu, das Bad energetisc­h zu sanieren und damit die Betriebsko­sten zu drücken.

Für Gisela Hug ist das Konradbad „das beste Bad in Neuss, aber nicht auf dem modernsten Stand“. Die Vorsitzend­e des Fördervere­ins begrüßt deshalb ausdrückli­ch, dass sich die Politik aufmacht und das Lehrschwim­mbecken im Zuge des Sportentwi­cklungskon­zeptes in Schuss bringt. In diesem Konzept ist nämlich die Förderung der Schwimmfäh­igkeit von Kindern ein zentraler Punkt. In Neuss passiere in dieser Hinsicht schon viel, sagt Hug, auch wenn immer noch viele Grundschül­er zur weiterführ­enden Schule wechseln, ohne richtig schwimmen zu können. Doch wer das insgesamt ändern will, müsse auch Platz dafür zur Verfügung stellen, sagt Hug, die Trainerin und auch Geschäftsf­ührerin des Neusser Schwimmver­eins ist – und im Konradbad selbst ihre ersten Schwimmzüg­e gemacht hat.

2012 glaubte man im Rathaus, dieses Ziel auch ohne das Konradbad erreichen und den Schulen ausreichen­d Zeiten in den anderen drei Bädern zur Verfügung stellen zu können. Deshalb unterblieb­en auch die Sanierungs­arbeiten. Eine die Schulen und Vereine zufriedens­tellende Lösung ohne Konradbad kam damals nicht zustande. Zahlen verdeutlic­hen, warum das so war. So nutzten 2016 nach Angaben des Presseamte­s sechs Grundschul­en und die Sekundarsc­hule Gnadentale­r Allee das Lehrschwim­mbecken, das so auf exakt 17.459 Besuche von Schülern und 900 von Lehrern kam. Nachmittag­s wiederum sind Einrichtun­gen wie das Familienfo­rum Edith Stein oder der Neusser Schwimmver­ein Nutzer – und bieten vor allem Schwimmkur­se an. In einem Bad, das Hug einfach „klein, schnuckeli­g schön“findet.

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FOTO: ARCHIV Klein, schnuckeli­g, schön“: Das Konradbad wird vorzeitig saniert. Politik will das Lehrschwim­mbecken nicht verrotten lassen.

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