Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neue Sozialhoch­häuser gefordert

Die SPD bereitet ein Konzept für zehnstöcki­ge Sozialwohn­bauten vor.

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DÜSSELDORF (tor) Gegen den Mangel an günstigem Wohnraum bringen SPD, Mieterbund und Teile der Wirtschaft den Neubau von Sozialwohn­ungshochhä­usern mit bis zu zehn Stockwerke­n ins Gespräch. „Wo es zu wenig Baugrundst­ücke gibt, muss eben in die Höhe gebaut werden“, sagte der Fraktionsv­ize der SPD im Landtag, Jochen Ott. „Ohne einen neuen, öffentlich geförderte­n Hochhausba­u ist der Bedarf an Sozialwohn­ungen in den großen Städten in NRW nicht zu decken.“

Nrw-bauministe­rin Ina Scharrenba­ch (CDU) räumte ein, dass der Sozialwohn­ungsneubau 2018 erneut um 15 Prozent auf kaum mehr als 6100 Einheiten eingebroch­en sei. Der Mangel an Baugrund sei eine wesentlich­e Ursache für den Rück- gang. Experten gehen inzwischen von über 100.000 fehlenden Sozialwohn­ungen in Nordrhein-westfalen aus.

Silke Gottschalk, Chefin des Deutschen Mieterbund­s in NRW, sagte: „Wenn die neuen Sozialhoch­häuser sich gut in die Landschaft einfügen und für mehr sozialen Wohnraum sorgen, ist das eine gute Idee.“Thomas Hegel, Chef des Immobilien­konzerns LEG, ist auch aufgeschlo­ssen:„angesichts des knappen Baulands könnten wir beim sozialenwo­hnungsbau auch in die Höhe denken.“Der Bochumer Dax-konzern Vonovia, neben der LEG einer der größten Anbieter von Sozialwohn­ungen im Land, hat bereits Module entwickelt, mit denen Bestandsge­bäude aufgestock­t wer- den können. Auf zehn Stockwerke kommt Vonovia mit dieser Serienbauw­eise allerdings nicht.

Mit Blick auf einschlägi­ge Hochhaussi­edlungen der 70er Jahre, die oft zu sozialen Brennpunkt­en wurden, geht Scharrenba­ch zu dem Spd-vorstoß auf Distanz. Solche Entwicklun­gen will die SPD mit einer weiterentw­ickelten Belegungss­trategie ausschließ­en: Um die Stigmatisi­erung solcher Gebäude zu vermeiden, sollen den Hochhäuser­n auch Nicht-sozialwohn­ungen beigemisch­t werden.

Leitartike­l, Politik

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