Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Bürgerschützen Grevenbroich setzen weiterhin auf Nachwuchs
GREVENBROICH (barni) Ein Eindruck zog sich wie ein roter Faden durch die Jahreshauptversammlung des Bürgerschützenvereins 1849 Grevenbroich am Freitagabend: Der Vorstand, größtenteils seit einem Jahr im Amt, hat Vieles richtig gemacht. Trotzdem zeigte man sich selbstkritisch, es bestehe noch Handlungsbedarf. Unzufrieden sind die Schützen beispielsweise mit dem Zeltwirt. Der Vertrag läuft noch bis einschließlich 2020.
137 der insgesamt etwa 1000 Mitglieder waren zu der Versammlung gekommen. Präsident Detlef Bley, der Nachfolger von Peter Cremerius, ließ das vergangene Schützenjahr Revue passieren. Er hob unter anderem den familienfreundlicheren Königsvogelschuss hervor und Julian Flintz wird Vereinsgeschichte schreiben: Er ist der erste Jungschützenkönig des Grevenbroicher Bürgerschützenvereins – und er hatte sich gegen 17 Mitbewerber durchgesetzt. Seinen Zeitaufwand beschrieb Bley so: „In der Woche vor dem Schützenfest war ich mehr im Zelt als zu Hause.“
Michael Fraeßdorf erntete als Kassierer Applaus: Ihm war es gelungen, dass der Verein rund 14.000 Euro vom Finanzamt zurückbekommen hat, weil die Behörde den Verkauf der Eintrittskarten fälschlicherweise mit 19 und nicht mit 7 Prozent Umsatzsteuer belastet hat- te. Durch diesen Einmaleffekt endete das Schützenjahr 2018 mit einem hauchdünnen Plus. Für Fraeßdorf ist die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge kein Thema – er kündigte weitere „Bettelbriefe“an Grevenbroicher Unternehmen an. Und er möchte eine Staffelung beim Mitgliedsbeitrag einführen – Azubis und Studenten sollen dabei begünstigt werden. Oberst Stefan Sürth freute sich, dass zehn Jungs im Alter zwischen 16 und 18 Jahren den Jägerzug „Fidele Jonge“weiterführen. Und er machte eine wichtige Mitteilung: Die Stadt unterbricht die Bauarbeiten an der oberen Bahnstraße für die Zeit des Schützenfestes – dies geschehe auf Druck der Schützen.
Ein weiteres Thema umfasste den Fackelbau, zuletzt waren nur sieben Fackeln präsentiert worden. Ziel ist eine zweistellige Zahl. Das Problem: In den Zügen werden versierte Handwerker rar. Als Schritt in die richtige Richtung werden Fackelbaugemeinschaften gesehen, auch der Traum vom zentralen Fackelbauplatz ist noch nicht ausgeträumt. Willy Helfenstein, der den erkrankten Fackelbaubeauftragten vertrat, zeigte sich verhalten optimistisch: „Wir haben schon jetzt sieben mündliche Zusagen von Zügen, die eine Fackel bauen wollen.“Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Schon jetzt denken die Schützen, wie in fünf Jahren das 175-jährige Jubiläum gefeiert werden kann.