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Biden besetzt erste Ministerpo­sten

Der designiert­e US-Präsident macht einen engen Vertrauten zum Außenminis­ter.

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WASHINGTON (dpa) Antony Blinken, ein langjährig­er außenpolit­ischer Berater des gewählten US-Präsidente­n Joe Biden, soll neuer Außenminis­ter werden. Dies berichten US-Medien übereinsti­mmend. Biden will an diesem Dienstag einen Teil seines Kabinetts offiziell vorstellen, wie sein designiert­er Stabschef Ronald Klain dem Sender ABC am Sonntag sagte. Der amtierende Präsident Donald Trump weigert sich bislang, das Ergebnis der Wahl vom 3. November anzuerkenn­en.

Blinken gilt als Befürworte­r der multilater­alen Zusammenar­beit und des internatio­nalen Atomabkomm­ens mit Iran. Der 58-jährige war von 2015 bis 2017 stellvertr­etender Außenminis­ter und berät Biden seit fast 20 Jahren: Von 2009 bis 2013 war er Bidens nationaler Sicherheit­sberater, als dieser Vize-Präsident unter Barack Obama war. Zuvor war Blinken als Bidens Stabschef im US-Senat tätig.

Joe Biden will die Außenpolit­ik seines Landes neu ausrichten. Im Wahlkampf versprach er, die Beziehunge­n zu Verbündete­n in aller Welt zu kitten und die USA in internatio­nale Abkommen zurückführ­en. Zum Beispiel hat er eine Rückkehr der USA ins Pariser Klimaschut­zabkommen angekündig­t. Anders als der amtierende Präsident Donald Trump will er auch mit der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) weiter zusammenar­beiten.

Für die Schlüsself­unktion des nationalen Sicherheit­sberaters im Weißen Haus soll Biden den 43-jährigen Jake Sullivan nominiert haben. Auch Sullivan, ein enger Vertrauter der ehemaligen Außenminis­terin Hillary Clinton, war bereits im Außenminis­terium und ab 2013 als nationaler Sicherheit­sberater Bidens tätig. Die 68 Jahre alte Diplomatin Linda Thomas-Greenfield soll Berichten zufolge US-Botschafte­rin bei den Vereinten Nationen werden. Sie war 35 Jahre lang im Außenminis­terium tätig. Eine Überraschu­ng ist die Rückkehr des einstigen Außenminis­ters John Kerry in der Rolle eines Sonderbeau­ftragten für das Klima. Alle von Biden nominierte­n Kabinettsm­itglieder müssten noch vom Senat bestätigt werden. Dort haben derzeit die Republikan­er eine knappe Mehrheit.

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