Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Café „Ginger“plant Neueröffnung trotz Corona-Krise
KAARST (seeg) Das Coronavirus trifft die Gastronomie-Branche mit am heftigsten. Bis zum 30. November dürfen Restaurants und Cafés ihren Laden nicht öffnen und nur einen Außer-Haus-Verkauf anbieten. Viele Inhaber leiden unter Existenzängsten. Doch es gibt auch welche, die den Mut aufbringen, mitten in der Krise einen neuen Laden aufzumachen. So wie Martina Quandt. Sie hat das Ladenlokal an der Neusser
Straße gepachtet, in dem sich bis vor Kurzem noch das Bistro „Friends“befand, und das Café „Ginger“eröffnet.
Am Montag gab es dort erstmals einen Fenster-Verkauf, doch dieser soll eingestellt werden, sobald Restaurants und Cafés wieder unter den dann geltenden Bestimmungen öffnen können. „Wir wollten unseren Gästen schon einmal einen Einblick in unser Café geben“, sagt die neue Inhaberin. Doch wie kommt Quandt auf die Idee, in der Krise einen neuen Laden zu eröffnen? „Es war mein Lebenstraum“, sagt sie beim Besuch unserer Redaktion vor Ort. Da die Vermieter gut mit der Familie befreundet sind und das Ladenlokal leer stand, hat Quandt sich gesagt: „Jetzt oder nie!“Die Umbauarbeiten haben Anfang August begonnen – ein Hingucker sind die Graffiti an den Wänden, die
Thomas Panzer aufgesprüht hat.
Das Café hat zu Nicht-Corona-Zeiten von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 9 bis 17 Uhr geöffnet, hinzu kommen Eventabende. Einmal in der Woche soll es dann auch einen Weinabend geben. Und woher kommt der Name? „Wir haben uns bei dem Bild ein bisschen an der Künstlerin Frida Kahlo angelehnt und lange nach einem Frauennamen gesucht. Dann sind wir auf den Namen Ginger gekommen“, erklärt Quandt. Sie hat früher einmal aushilfsweise in der Gastronomie gearbeitet, zuletzt arbeitete sie im Dachdecker-Betrieb ihres Mannes. Im „Ginger“gibt es „ausgefallenes Frühstück“, wie Quandt erklärt, außerdem setzt sie auf regionale Produkte. So kommt der Kaffee von der Bazzar-Rösterei aus Neuss. „Die Stadt hat mich unglaublich unterstützt“, sagt Martina Quandt.