Nordwest-Zeitung

Es wird wieder bunter auf den Straßen

Blau und Grün im Kommen – Weiß bleibt europaweit beliebtest­e Autofarbe

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Laut Kraftfahrt­bundesamt liefen im vergangene­n Jahr 28,7 Prozent aller Neuwagen in ;ilber oder Grau vom Band. Mehr bunte T<ne sind bei Kleinwagen zu beobachten.

STUTTGART/MÜNCHEN/DPA – Weiß ist nach wie vor in. Grau, Silber und Schwarz bleiben Spitze, Blau und Grün liegen im Trend. Auf diese Formel lässt sich die bevorzugte Farbwahl auf Deutschlan­ds Straßen bringen. „Weiß erlebt seit 2007 einen richtigen Boom. Heute werden zehnmal so viele weiße Fahrzeuge verkauft wie Mitte der 2000er Jahre“, sagt Constantin Hack vom Automobil Club Europa (ACE).

Laut dem BASF European Color Report For Automotive ist Weiß europaweit gesehen mit 30 Prozent sogar die beliebtest­e Autofarbe vor Schwarz (19 Prozent), Grau (16 Prozent) und Silber (13 Prozent). In Deutschlan­d hingegen liegen weiterhin Schwarz und Silber sowie Grau vorne, haben allerdings die Plätze getauscht. Laut Kraftfahrt­bundesamt liefen im vergangene­n Jahr 28,7 Prozent aller Neuwagen in Silber oder Grau vom Band sowie 27,3 Prozent in Schwarz.

Damit machen allein diese Klassiker einen Verkaufsan­teil von 75 Prozent aller Fahrzeuge in Deutschlan­d aus. „Tatsächlic­h sind besonders die klassische­n Nicht-Farben allgemein sehr beliebt“, bestätigt eine Daimler-Sprecherin. Mehr bunte Töne in den kleineren Klassen beobachtet allerdings BASF. So liegt etwa der Rot-Anteil bei Kleinwagen europaweit bei neun Prozent, in der Oberklasse aber nur bei zwei Prozent. Orange oder Purpur kommen bei Kleinwagen immerhin auf ein Prozent und liegen in der Mittel- oder Oberklasse im Promillebe­reich.

Bei Toyota übrigens entscheide­n sich Frauen überwiegen­d für Weiß und Rot und im Vergleich zum Gesamtmark­t weniger oft für Silber und Schwarz. „Außerdem registrier­en wir höhere Gelbund Orangeante­ile bei weiblichen Käufern als bei Männern“, sagt Thomas Heidbrink von Toyota.

„Der aktuell hohe Stellenwer­t des Themas Ökologie führt dazu, dass Naturfarbe­n an Bedeutung gewinnen“, sagt Mark Gutjahr von BASF Coatings. „Vor allem erwarten wir einen Grün-Trend. Diese Farbe hat lange Zeit kaum eine Rolle gespielt.“Daneben bleibe Blau weiter im Trend, was auf die Themen Digitalisi­erung und Technologi­e zurückzufü­hren sei.

Der Lackexpert­e rechnet damit, dass ungewöhnli­che Texturen und Oberfläche­n auf den Motorhaube­n zunehmen werden. „Farben mit technische­m Charakter haben oft sehr komplexe Effekte, die gezielt mit dem Lichteinfa­ll interagier­en“, erklärt Gutjahr. So könne der Lack virtuell haptischer wirken oder durch neue Konzepte rauer sein. Aktuell hat BASF einen Effekt entwickelt, bei dem kleinste Glaspartik­el im Lack bei Sonneneins­trahlung für ein Funkeln sorgen.

Geht es um Schwarz, Grau und Silber, spielt vor allem auch der Werterhalt der Fahrzeuge eine Rolle. Bei Flottenfah­rzeugen gebe es häufig eine Limitierun­g auf gedeckte Farben, weil noch immer die Meinung vorherrsch­e, dass sich diese am einfachste­n wiederverk­aufen lassen, so die Aussage einer DaimlerSpr­echerin.

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DPA-BILD: JAN WOITAS Miniaturan­sichten verschiede­ner Autolacke bei Kia: Gerade in den kleineren Autoklasse­n kommen bunte Töne gut an.

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