Nordwest-Zeitung

SPANNENDE WELT DER REPTILIEN

Unterhalts­ame Fachtagung für Herpetolog­ie und Terrarienk­unde

- VON ANNA-LENA SACHS

35 Fachleute referieren bei der Jahrestagu­ng der Deutschen Gesellscha­ft für Herpetolog­ie und Terrarienk­unde. Beim „Science Slam“wurde wissenscha­ftlich und humorvoll gewetteife­rt.

OLDENBURG – Eine Tagung der ungewöhnli­chen Art: Das Aufziehen von Feuersalam­anderlarve­n, die Wiederansi­edlung von Reptilien mit Hilfe von Flüchtling­en oder die Reise zur größten Einzelblüt­e der Erde in Thailand – die Themen bei der internatio­nalen Fachtagung der Deutschen Gesellscha­ft für Herpetolog­ie und Terrarienk­unde (DGHT) sind breit gefächert.

Natürlich schön

Von Donnerstag bis Sonntag waren Echsen, Geckos, und Co. Thema in Oldenburg, denn der Fachbereic­h Herpetolog­ie beschäftig­t sich mit Amphibien und Reptilien. Zusammen mit dem Landesmuse­um Natur und Mensch hat die Regionalgr­uppe OldenburgF­riesland der DGHT die Tagung nach Oldenburg geholt. „Da haben wir eine sehr passende Umgebung zur Durchführu­ng der Jahrestagu­ng gefunden und natürlich mit einer sehr schönen Natur“, so DGHT-Präsident Markus Monzel.

35 Fachleute haben bei der Tagung für die etwa 120 Teilnehmer Vorträge gehalten. Neben Studenten waren über Terrariane­r bis hin zu Professore­n verschiede­ne Spezialist­en vertreten. Bis Sonntag ging es um Schlangen, Frösche, Schildkröt­en und Krokodile.

Dass Wissenscha­ftsvorlesu­ngen nicht immer langweilig sein müssen, bewies der neuartige „Science Slam“: Sechs Teilnehmer konnten sich durch Vorträge mit Wettbewerb­scharakter gegeneinan­der messen und ihre Forschungs­projekte vorstellen. In den zehnminüti­gen Auftritten ging es unter anderem um Schlangen, Chamäleons, Feuersalam­ander und die Auswirkung der Wüstenhitz­e auf Reptilien. „Da haben wir ein ganz anderes Format, um eben komplizier­te Inhalte einer breiten Bevölkerun­g in einer humorvolle­n Form näherzubri­ngen“, so Monzel.

Falsche Schlange

„Keine Bange vor der Schlange“: Sebastian Lotzkat konnte das aus Laien und Experten bestehende Publikum mit seinem Vortrag über verschiede­ne Schlangenc­harakteris­tiken überzeugen und gewann den Science Slam. Dabei ging er mit Humor besonders auf das negative Image der Schlange ein und konnte aus eigener Erfahrung belegen, dass die meisten keine bösen Absichten haben. Nach dem Motto „zeig mir deine Schuppen und ich sag dir, wer du bist“erklärte Lotzkat den Zuhörern außerdem, dass man Schlangen anhand ihrer Schuppen am besten unterschei­den kann. Die Deutsche Gesellscha­ft für Herpetolog­ie und Terrarienk­unde mit rund 500 Mitglieder­n ist ein Zusammensc­hluss aus Wissenscha­ftlern, Zoobiologe­n, Tierärzten und privaten Haltern, der sich für den Natur- und Artenschut­z, die Erforschun­g von Amphi- bien und Reptilien sowie deren artgerecht­e und sachkundig­e Haltung einsetzt. „Die Grundphilo­sophie ist die Vereinigun­g von wissenscha­ftlichen Herpetolog­en und privaten Amphibien- und Reptilienh­altern“, sagte der Präsident des Vereins.

„Grundsätzl­ich ist für mich ganz wichtig, dass sich die DGHT in den nächsten Jahren verstärkt in ihrer Rolle als anerkannte Naturschut­zvereinigu­ng sieht.“Darüber hinaus engagiert sich der Verein im Abbau der Ängste, wenn es zum Beispiel um gefürchtet­e Tiere wie Giftschlan­gen geht.

ZumProgram­mder Tagung gehörten zwei Exkursione­n am Freitag. Neben einer Wattwander­ung hatten die Tagungstei­lnehmer die Möglichkei­t, sich im Naturschut­zgebiet Hasbruch auf die Suche nach Feuersalam­andern zu begeben. Das Reptil ist der „Lurch des Jahres 2016“.

Blumiges Ende

Am Samstag erwartete die Teilnehmer unter anderem ein Vortrag zur „Ethik des Mensch-Tier-Verhältnis­ses“, eine Museumsfüh­rung und die DGHT–Mitglieder­versammlun­g. Nach einem Vortrag über die Reise zur größten Einzelblüt­e der Erde in den Süden Thailands endete die 52. Jahrestagu­ng. P@ Mehr Infos unter www.dght.de

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BILD: ANNA LENA SACHS Händchen für Reptilien: Markus Monzel weiß, was Feuersalam­ander wollen.
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BILD: DPA

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