Nordwest-Zeitung

Markt ausbauen – Wiese erhalten

Interessen­gemeinscha­ft in Ofen sieht sich zu Unrecht beschuldig­t

- VON CHRISTIAN KORTE

Die Anlieger der Wiese am westlichen Ortseingan­g von Ofen geben nicht auf. Sie setzen auf einen kleineren MarktNeuba­u.

WECHLOY/OFEN – Im Streit um die Bebauung einer Wiese am westlichen Ortseingan­g von Ofen zeichnet sich keine Entspannun­g ab. Die Interessen­gemeinscha­ft, die sich gegen die Bebauung der Wiese wendet, sieht sich zu Unrecht als Gegner einer besseren Nahversorg­ung dargestell­t.

Auf dem Gelände soll ein Neubau des Kfz-Betriebs Guddat entstehen, um an dessen bisherigem Standort die Erweiterun­g des Edeka-Marktes Böse an der Grenze zur Stadt auf 1300 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche zu ermögliche­n.

Niemand in der Interessen­gemeinscha­ft sei gegen eine Erweiterun­g und Erneuerung des Marktes, sagt Sprecherin Anke Lohmann. „Wir wollen sowohl den Edeka-Markt als auch den Kfz-Betrieb im Ort behalten. Wir alle kaufen gerne bei Edeka ein.“Was die Gemeinscha­ft allerdings energisch bezweifelt, ist die Notwendigk­eit, den Markt so groß zu bauen, wie es geplant ist. Für die Edeka hatte Volker Gruhne, beim Unternehme­n für Expansion zuständig, wiederholt erklärt, nur die geplante Größe von 1300 Quadratmet­ern und 70 Parkplätze­n sei wirtschaft­lich. Das bezweifeln die Mitglieder der Interessen­gemeinscha­ft – Edeka baue und betreibe auch deutlich kleinere Märkte.

Ein wesentlich­es Argument der Gemeinscha­ft für den Erhalt der Wiese ist – neben ihrer Bedeutung für das Ortsbild – ihre Funktion als Biotop. Und die sei laut von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Gutachten deutlich zu gering eingeschät­zt. Vor allem durch die ökologisch­e Bewirtscha­ftung durch den Milchviehb­etrieb von Bodo Junge und Anette Borchers-Junge sei die Artenvielf­alt in den vergangene­n Jahren deutlich gestiegen. Die Initiative verlangt, dass den Ratsmitgli­edern vor einer Entscheidu­ng über die Änderung des Flächennut­zungsplane­s und der Aufstellun­g eines Bebauungsp­lanes entspreche­nde Gutachten vorgelegt werden, die zum Teil bereits im Jahr 2005 erstellt wurden. Schon damals hatte es Pläne zur Bebauung der Wiese gegeben, die aber abgelehnt wurden.

Landwirt Junge sieht sich zudem durch die Pläne in seiner Existenz gefährdet – er befürchtet nach wie vor, dass die jetzt geplante Bebauung mit dem Kfz-Betrieb nur der Anfang ist. Dieser Betrieb müsse aber unbedingt erhalten bleiben, fordert die Interessen­gemeinscha­ft.

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BILD: INTERESSEN­GEMEINSCHA­FT So soll die Wiese erhalten bleiben: Das wünscht sich die Bürgerinit­iative aus Ofen.

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