Markt ausbauen – Wiese erhalten
Interessengemeinschaft in Ofen sieht sich zu Unrecht beschuldigt
Die Anlieger der Wiese am westlichen Ortseingang von Ofen geben nicht auf. Sie setzen auf einen kleineren MarktNeubau.
WECHLOY/OFEN – Im Streit um die Bebauung einer Wiese am westlichen Ortseingang von Ofen zeichnet sich keine Entspannung ab. Die Interessengemeinschaft, die sich gegen die Bebauung der Wiese wendet, sieht sich zu Unrecht als Gegner einer besseren Nahversorgung dargestellt.
Auf dem Gelände soll ein Neubau des Kfz-Betriebs Guddat entstehen, um an dessen bisherigem Standort die Erweiterung des Edeka-Marktes Böse an der Grenze zur Stadt auf 1300 Quadratmeter Verkaufsfläche zu ermöglichen.
Niemand in der Interessengemeinschaft sei gegen eine Erweiterung und Erneuerung des Marktes, sagt Sprecherin Anke Lohmann. „Wir wollen sowohl den Edeka-Markt als auch den Kfz-Betrieb im Ort behalten. Wir alle kaufen gerne bei Edeka ein.“Was die Gemeinschaft allerdings energisch bezweifelt, ist die Notwendigkeit, den Markt so groß zu bauen, wie es geplant ist. Für die Edeka hatte Volker Gruhne, beim Unternehmen für Expansion zuständig, wiederholt erklärt, nur die geplante Größe von 1300 Quadratmetern und 70 Parkplätzen sei wirtschaftlich. Das bezweifeln die Mitglieder der Interessengemeinschaft – Edeka baue und betreibe auch deutlich kleinere Märkte.
Ein wesentliches Argument der Gemeinschaft für den Erhalt der Wiese ist – neben ihrer Bedeutung für das Ortsbild – ihre Funktion als Biotop. Und die sei laut von der Gemeinde in Auftrag gegebenen Gutachten deutlich zu gering eingeschätzt. Vor allem durch die ökologische Bewirtschaftung durch den Milchviehbetrieb von Bodo Junge und Anette Borchers-Junge sei die Artenvielfalt in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Die Initiative verlangt, dass den Ratsmitgliedern vor einer Entscheidung über die Änderung des Flächennutzungsplanes und der Aufstellung eines Bebauungsplanes entsprechende Gutachten vorgelegt werden, die zum Teil bereits im Jahr 2005 erstellt wurden. Schon damals hatte es Pläne zur Bebauung der Wiese gegeben, die aber abgelehnt wurden.
Landwirt Junge sieht sich zudem durch die Pläne in seiner Existenz gefährdet – er befürchtet nach wie vor, dass die jetzt geplante Bebauung mit dem Kfz-Betrieb nur der Anfang ist. Dieser Betrieb müsse aber unbedingt erhalten bleiben, fordert die Interessengemeinschaft.