Druckfrisches aus Oldenburg
Katalog zur „Brücke“-Ausstellung auf der Frankfurter Buchmesse
Der neue Katalog zur Schau in Oldenburg liegt am Stand des Münchner Hirmer Verlages aus. Rund 7000 Verlage werden zur Buchmesse erwartet.
FRANKFURT/MAIN/OLDENBURG – Unter den Tausenden von Büchern, die von diesem Mittwoch an auf der Frankfurter Buchmesse präsentiert werden, ragt eines ganz besonders heraus – zumindest wenn man von Oldenburg aus den Messetrubel betrachtet. Am Stand des Münchner Hirmer Verlages, der auf Kunstbücher spezialisiert ist, wird der druckfrische Katalog der Oldenburger „Brücke“-Ausstellung vorgestellt.
„Die Welt in diesen rauschenden Farben“ist vom 22. Oktober bis zum 22. Januar 2017 im sanierten Augusteum zu sehen. Museumsdirektor Rainer Stamm ist stolz auf den Katalog (159 Seiten, durchgehend bebildert, Museumspreis 24 Euro), der nahezu alle 84 Exponate abbildet.
Darunter befindet sich auch das Bild „Deichdurchbruch (Ellenserdammersiel)“von Karl Schmidt-Rottluff aus dem Jahr 1910, das nun erstmals an den Ort seiner Entstehung zurückkehrt. Oder auch eine Postkarte von Franz Radziwill, die er 1921 von Dangast an die Kunsthistorikerin Rosa Schapire geschickt und mit einer Bleistiftzeichnung versehen hat. Die Karte wurde jüngst vom Landesmuseum auf einer Auktion ersteigert.
Bei der weltgrößten Literaturmesse in Frankfurt ist der Stand des Hirmer Verlages nur einer von vielen. Mehr als 7000 Aussteller aus rund 100 Ländern werden erwartet. Rund um die Messe gibt es von Mittwoch bis Sonntag rund 4000 Veranstaltungen mit etwa 600 Autoren. Die Organisatoren rechnen mit rund 300 000 Besuchern.
Neu ist in diesem Jahr der Schwerpunkt „The Arts+“, eine Messe innerhalb der Messe und eine Konferenz zum Thema Digitalisierung der Kunst. „Nach der Musikund Filmindustrie und der Verlagsbranche erreicht die Digitalisierung nun langsam aber sicher auch den Kunstund Kulturbetrieb“, erklären die Organisatoren.
Zum Auftakt von „The Arts+“lud die Buchmesse den britischen Maler David Hockney ein. Er brachte Bilder nach Frankfurt mit, die er auf einem iPad gemalt hat. Tablet-Computer seien „ein wunderbares neues Medium“für Künstler, sagte der 79-Jährige. „Alles, was man braucht, ist da per Fingertipp.“Man brauche keinen Pinsel und kein Wasser zu holen, Farben und Leinwände gingen nie aus. Das neue Medium habe viele Vorteile – und einen Nachteil: „Man muss nie aufhören.“
In einem Sonderwagen der niederländischen Bahn fuhren am Dienstagmorgen mehrere Dutzend Autoren, Verleger und die Kulturministerin Jet Bussemaker aus Amsterdam nach Frankfurt ab. Der gemeinsame Sprachraum Niederlande und Flandern ist in diesem Jahr Ehrengast der weltgrößten Bücherschau.