Meisterkonzert mit Beethoven-Klängen
ist der Moment, in dem Hermann das Schiff aufgibt.
Seit 2011 segelte der 74Jährige um die Welt, von Varel aus bis nach Bali. Mit gutem Gefühl startete Herrmann zu den Kokosinseln. Von dort sollte es nach Rodrigues gehen. Rodrigues hat Herrmann nie erreicht. Aus der Traum.
Am nächsten Tag tauchen Umrisse am Horizont auf. „Ein Riesenpott“kam da auf die kleine „Fidel“zu. Er zieht noch den Stöpsel, damit Fidel untergehen kann – mit allem was Herrmann besitzt. Dann beginnt ein letzter Kampf – an der Strickleiter. Die Wellen knallen „Fidel“heftig gegen die haushohe Bordwand. „Ich musste entschlossen zupacken, und zwar zum richtigen Zeitpunkt.“Herrmann ist erschöpft, er baumelt an den Seilen, die Reling verschwindet im Dunkeln. Er hört nur die Crew von oben schreien.
„Die haben mich angefeuert“, sagt Herrmann und macht eine kurze Pause. Er ist überwältigt von der bemerkenswerten Gastfreundschaft an Bord. Dafür ist er dem Kapitän und der gesamten Mannschaft unendlich dankbar. Die chinesischen „Pacific Spirit“änderte ihren Kurs, in Richtung Mauritius. Von dort konnte der Schiffbrüchige auf dem schnellsten Weg heim fliegen. OLDENBURG/LR – Im 2. Meisterkonzert des Oldenburger Kunstvereins am Freitag, 21. Oktober, erklingen Werke von Beethoven (op. 38, nach dem Septett op. 20) und M. Glinka (Pathétique) sowie Kompositionen von R. Schumann (op. 73) und C. M. v. Weber (op. 35).
Die Pianistin Ulrike Payer musiziert mit dem Klarinettisten Nemorino Scheliga und dem Fagottisten Theo Plath. Beginn ist um 20 Uhr im ehemaligen Landtag am Theodor-Tantzen-Platz. Karten gibt es beim Oldenburger Kunstverein (Damm 2 a, Tel. 27 1 09) und in der Buchhandlung Libretto (Theaterwall 34).