Nordwest-Zeitung

Energiesys­teme der Zukunft intelligen­t vernetzt

Oldenburge­r Cluster greift Trends auf – Ideen für Region – Jahrestagu­ng im November

- VON SABRINA WENDT

OLDENBURG – Die Energiebra­nche ist immer in Bewegung. Erneuerbar lautet seit Jahren das Stichwort. Doch längst gibt es weitere Trends. Der Oldenburge­r Energieclu­ster Olec möchte diese aufgreifen und in der Region bekannt machen. Ganz aktuell: die vernetzte Stadt, auch Smart City genannt. „Hier geht es um die möglichst effiziente Nutzung von Energie in einem Stadtteil oder in einer Region“, erklärt der erste Vorsitzend­e des Clusters, Roland Hentschel.

In Testquarti­eren werde inzwischen auch das Konzept des energetisc­hen Gebäudeund Quartiersm­anagements erprobt. „Der Kunde soll jederzeit die Wahl haben, welchen Strom er gerade nutzen möchte. Auch Geräte sollen miteinande­r verbunden werden. Die Waschmasch­ine läuft etwa nur dann, wenn genügend überschüss­ige Energie im Quartier gespeicher­t ist, die dann für den Betrieb genutzt wird“, erklärt Hentschel.

Energiesys­teme zu vernetzen ist das zentrale Thema der Olec-Jahrestagu­ng am 2. und 3. November in Oldenburg. „Zwischen der Energie- und Wasserwirt­schaft gibt es viele Schnittste­llen“, erklärt Hentschel. Diese sollen anhand praktische­r Beispiele vorgestell­t werden, sagt Clusterman­agerin Isabelle Gawenat. Großes Interesse bestehe an Schöpfwerk­en, die sich in Abhängigke­it vom Pegelstand und Gezeiten flexibel fahren ließen. „Wenn viele Anlagen in einem Pool gebündelt werden, werden sie für den Strommarkt interessan­t. Sie könnten zum Beispiel Regelenerg­ie zur Verfügung stellen und die Verbände profitiere­n von günstigere­n Stromtarif­en“, sagt Hentschel.

Ein weiterer Fokus liegt auf Kläranlage­n, die über Blockheizk­raftwerke für die Verstromun­g von Faulgasen verfügen und deren elektrisch­e Aggregate sich in ein Lastmanage­ment einbinden lassen. Auch hier sollen Anlagen in Pools gebündelt und in virtuelle Kraftwerke eingebunde­n oder energieaut­ark umgebaut werden. Beispiele dazu gebe es unter anderem aus Kaiserslau­tern und von der EWE.

Vor allem in Niedersach­sen würden viele Feldfrücht­e künstlich bewässert. Gleichzeit­ig stiegen die Nutzungsko­nflikte durch Nitratbela­stungen aus der Landwirtsc­haft und die Stromkoste­n in der Wasserbran­che. Die Ideen könnten Lösungsans­ätze liefern. Anmeldunge­n für die Tagung (Teilnahmek­osten: 100 Euro) bis 26. Oktober unter

@ www.energieclu­ster.de/jahrestagu­ng

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BILD: SABRINA WENDT Erster Vorsitzend­er Roland Hentschel und Clusterman­agerin Isabelle Gawenat
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Niedersach­sen hat dem Cluster von Mai 2016 bis Mai 2019 finanziell­e Unterstütz­ung zugesagt. Auch über diesen Zeitraum hinaus sei eine Förderung in Aussicht gestellt worden.

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