Nordwest-Zeitung

Gisdol heiß aufs Heim-Debüt

Hamburg muss am Abend gegen Frankfurt punkten

- VON ANDREAS FRANK

Noch gab es für den HSV unter Gisdol kein Tor und keinen Sieg. Dennoch versprüht der neue Trainer große Zuversicht.

HAMBURG – Die Familie soll Kraft geben: Ehefrau Sylvia und Tochter Lea kommen extra aus der schwäbisch­en Heimat angereist und steigern damit die Vorfreude von Markus Gisdol auf sein erstes Heimspiel im Volksparks­tadion nur noch mehr. „Vom ersten Tag an war ich heiß auf mein Debüt in dieser Arena“, sagt der neue Trainer des Bundesliga-Vorletzten Hamburger SV vor dem Gastspiel von Eintracht Frankfurt an diesem Freitag (20.30 Uhr).

Dabei könnte der Druck auf den 47-Jährigen kaum größer sein. Knapp vier Wochen ist Gisdol nun schon im Amt, und nichts ist besser geworden bei dem hochambiti­onierten Fußball-Bundesliga­Dino. Kein Tor, kein Sieg – es ging weiter wie unter Gisdols Vorgänger Bruno Labbadia. Gegen Frankfurt muss der Blondschop­f definitiv liefern.

„Man kann viel sagen, aber meine Mannschaft­en haben immer Tore geschossen. Wir werden das in den Griff bekommen, ganz sicher“, sagt Gisdol fast beschwören­d. Aber die Zeit drängt, und die Hessen waren überdies in den vergangene­n Jahren alles andere als ein Lieblingsg­egner: Der letzte HSV-Sieg liegt mehr als fünf Jahre zurück. Und nun fallen auch noch die beiden Innenverte­idiger Johan Djourou (Muskelfase­rriss) und Cléber (Sperre) in der ohnehin knapp besetzten Abwehrzent­rale aus. So wird wohl Mittelfeld­spieler Albin Ekdal kurzerhand zum Innenverte­idiger umfunktion­iert.

Schwächste­r Ligastart der Vereinsges­chichte, nur zwei Treffer in sieben Spielen – Zahlen, die Gisdol keine Angst machen: „Ich glaube nicht an den Moment, der alles verändert. Aber wir werden Erfolg haben, wenn wir hart arbeiten und Optimismus ausstrahle­n. Ich bin kein Freund des Jammerns.“

In der Tat weiß der frühere Hoffenheim­er eigentlich, wie ein gelungenes Debüt geht. Als Nachfolger des glücklosen Marco Kurz bei der TSG gewann Gisdol sein Auftaktspi­el mit den Kraichgaue­rn gegen Fortuna Düsseldorf mit 3:0. Es war die optimale Basis eines letztlich erfolgreic­hen Kampfs um den Klassenerh­alt.

Realistisc­h gesehen werden die HSV-Hoffnungen auf den ersten Saisonsieg eigentlich nur von der chronische­n Auswärtssc­hwäche der Gäste genährt. Seit Jahren schwächelt die Eintracht in fremden Stadien, von den vergangene­n acht Spielen in der Fremde gingen sechs verloren – allesamt ohne eigenen Torerfolg.

Nun aber soll das 2:2-Unentschie­den am vergangene­n Wochenende gegen den deutschen Rekordmeis­ter Bayern München die Initialzün­dung zu einer Trendwende sein. „Ich erwarte, dass dieses Spiel unser Maßstab wird. Eine Einstellun­g wie gegen die Bayern brauchen wir auch auswärts“, fordert Trainer Niko Kovac von seinen Spielern.

 ?? AP-BILD: MARTIN MEISSNER ?? Blick aufs erste Heimspiel gerichtet: Trainer Markus Gisdol
AP-BILD: MARTIN MEISSNER Blick aufs erste Heimspiel gerichtet: Trainer Markus Gisdol
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany