Nordwest-Zeitung

Gleicher Lohn nach neun Monaten

Missbrauch künftig deutlich erschwert – Jahrelange Debatte beendet

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BERLIN/DPA – Unternehme­n wird es künftig erschwert, Leiharbeit­er als billige Arbeitskrä­fte dauerhaft auszunutze­n. Der Bundestag verabschie­dete am Freitag nach jahrelange­r Debatte ein Gesetz von Arbeitsmin­isterin Andrea Nahles (SPD) gegen Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträ­gen. Damit reagierte der Gesetzgebe­r auf zunehmende Missstände – etwa in der Automobili­ndustrie, in der Fleischere­ibranche oder in der Werftindus­trie. Diese hatten über Jahre praktisch im Zwei-Klassen-System Leiharbeit­er beschäftig­t und damit die Lohnkosten gedrückt.

Das Gesetz sieht nun eine grundsätzl­iche Höchstverl­eihdauer von 18 Monaten vor. Zudem sollen Leiharbeit­er künftig nach spätestens neun Monaten den gleichen Lohn wie Stammbesch­äftigte erhalten.

Grünen- und Linken-Fraktion stimmten gegen das Gesetz der Großen Koalition.

Mit Zeitarbeit sollen Auftragssp­itzen und Personalen­gpässe aufgefange­n werden können. Auch soll vermieden werden, dass sie im Lohnwettbe­werb missbrauch­t wird.

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