VfB-Abwehr steht in Meppen exzellent
Oldenburger beenden Regionalliga-Auswärtsmisere durch 1:0-Sieg im Prestigederby im Emsland
Daniel Franziskus erzielte schon in der 6. Minute den entscheidenden Treffer. Auseinandersetzungen zwischen VfB-Fans und Polizei trübten die Freude über den Sieg.
MEPPEN – Nach dem Derby in Meppen sorgten Fans des VfB Oldenburg für unschöne Szenen – dabei hatte ihre Mannschaft zuvor eigentlich reichlich Grund zu einer ausgelassenen Stimmung gegeben. Durch einen 1:0-Erfolg beim Spitzenreiter beendete das Fußball-Team von Trainer Dietmar Hirsch seine Auswärtsmisere, kletterte auf Rang sechs der Regionalliga Nord und liegt in der Tabelle angesichts von nur noch neun Zählern Abstand plötzlich sogar nicht mehr ganz aussichtslos hinter dem Rivalen aus dem Emsland zurück.
„Tolles Spiel, tolles Wetter, tolle Fans und eine tolle Mannschaft“, brachte es VfBTorschütze Daniel Franziskus nach dem Spiel auf dem Punkt, konnte da aber ja noch nicht wissen, dass einigen sogenannten Fans wieder einmal die Sicherungen durchbrennen sollten.
Der Siegtreffer des 25-jährigen Angreifers fiel vor offiziell 5822 Zuschauern (darunter rund 500 überwiegend friedliche aus Oldenburg) bereits in der 6. Minute. Nach einem genauen Ball über die Abwehr von Christopher Kramer lupfte Franziskus das Spielgerät über den herausstürmenden Keeper Benjamin Gommert an den Pfosten. Den Abpraller schob der VfB-Torschütze vom Dienst selbst zur Führung ins Tor.
Nur eine Minute zuvor hatten die Gastgeber eine Großchance vertan, selber früh in Führung zu gehen. Nach dem Rückstand zeigte sich das Team von Trainer Christian Neidhart nur kurz geschockt. Mit schnellen Angriffen versuchte Meppen, den VfB massiv unter Druck zu setzen. Es entwickelte sich eine hart umkämpfte Partie, die dem Namen „Derby“in allen Belangen gerecht wurde.
Die Defensivabteilung der Oldenburger um Torhüter Jannik Wetzel wehrte sich mit Glück und Geschick. Die Gäste verrichten mit unbändigem Kampfeswillen Schwerstarbeit gegen die ungestümen Angriffe des Spitzenreiters. Die VfB-Konter, zumeist über Kramer und Franziskus vorgetragen, blieben aber stets gefährlich. In der 59. Minute scheiterten Muhittin Bastürk (sah früh seine fünfte Gelbe Karte und muss im Heimspiel in einer Woche gegen Lüneburg zuschauen) und Franziskus hintereinander am guten Torwart der Gastgeber.
Nachdem die Angriffswellen zwischenzeitlich fast im Minutentakt auf das Tor der Gäste zugelaufen waren, etliche Torschüsse aber knapp daneben gegangen oder Wetzels sichere Beute gewesen waren, musste der Ligaprimus seinem kräftezehrenden Spiel in der Endphase Tribut zollen. Die Oldenburger kamen kurz vor Schluss noch zu guten Chancen, verpassten dabei eine vorzeitige Entscheidung, doch durften nach dem Abpfiff ausgelassen feiern.
„Das Ergebnis sowie vor allem die Art und Weise, wie meine Jungs ins Derby gegangen sind, war einfach stark“, zeigte sich Hirsch nach dem packenden Duell hochzufrieden. „Ich bin einfach sprachlos und kaputt“, meinte Mittelfeld-Antreiber Ibrahim Temin: „Was gibt es geileres als einen Derbysieg zu feiern?“