Nordwest-Zeitung

Jeder 10. im Land schwerbehi­ndert

724 265 Menschen in Niedersach­sen mit Handicap

- VON MATTHIAS BRUNNERT

HANNOVER – Die Zahl der schwerbehi­nderten Menschen in Niedersach­sen ist weiter gestiegen – fast jeder zehnte Einwohner gilt nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s als schwerbehi­ndert. Ende vergangene­n Jahres waren das landesweit genau 724265 Menschen, rund 75 000 mehr als vor zehn Jahren, wie aus Zahlen hervorgeht, die am Montag veröffentl­icht wurden.

Beinahe jeder dritte Betroffene ist 75 Jahre und älter. Die meisten Behinderun­gen gehen auf Krankheite­n zurück, knapp zwei von drei schwerbehi­nderten Menschen hatten körperlich­e Beeinträch­tigungen.

Schwerbehi­ndert sind laut Statistik Menschen, denen die Versorgung­sämter einen Grad der Behinderun­g von mindestens 50 Prozent zuerkennen und die einen gültigen Ausweis haben. Bei fast jedem Vierten stellten die Versorgung­sämter den höchsten Grad der Behinderun­g von 100 Prozent fest.

Die Zahl der Menschen, die finanziell­e Einglieder­ungshilfe für Behinderte nach dem Sozialgese­tzbuch erhalten, wuchs in Niedersach­sen ebenfalls an. Wie das Landesamt für Statistik mitteilte, erhielten 2015 rund 106000 Männer und Frauen diese Hilfe. Vor zehn Jahren waren es noch 48 000 weniger.

Bundesweit ist fast jeder Zehnte schwerbehi­ndert. Rund 7,6 Millionen Menschen lebten Ende 2015 mit einer solchen Behinderun­g in der Bundesrepu­blik – so viele wie nie seit Beginn der Statistik vor mehr als 25 Jahren. Im Vergleich zur letzten Erhebung Ende 2013 waren das 67 000 Menschen oder 0,9 Prozent mehr, wie das Statistisc­he Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte.

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