Verheerende Fluten und versunkene Schätze
Neun Autoren stellen neue Werke vor – Gute Resonanz im PFL
OLDENBURG – Beim „2. Oldenburger Autoren-Lesemarathon“trafen sich am Sonntag neun Autoren des Oldenburger Leseforums, um ihre zum Teil soeben erschienenen Bücher im Kulturzentrum PFL im 30-Minuten-Takt einem breiten Publikum vorzustellen.
Einer der beteiligten Schriftsteller war Frerich Ihben aus Veenhusen (Moormerland). Er hat zwar früher auch schon an der Herausgabe von verschiedenen Anthologien mitgewirkt, aber erst im Rentenalter kam er dazu, sein erstes Buch „Weit weg ist so nah“zu schreiben. Die Geschichte seines historischen Romans spielt Anfang des 18. Jahrhunderts.
Breites Spektrum
Nach verheerenden Sturmfluten, Tierseuchen, wirtschaftlichen und politisch-religiösen Auseinandersetzungen ist die Lage in Ostfriesland katastrophal. Der junge Bauernsohn Weert verliert bei einer Sturmflut Haus und Hof. Als Tagelöhner gelingt es ihm, wirtschaftlich zu überleben. „Ich habe mir ein Thema direkt vor der Haustür ausgesucht, weil ich darüber am besten schreiben kann“, erzählt der frühere kaufmännische Angestellte aus dem Moormerland. Die Inspiration, Schriftsteller zu werden, bekam er von seiner Frau Ingrid Ihben, die mit FantasieGeschichten am Lesemarathon teilgenommen hat.
Die Themen der fünf Frauen und vier Männer konnten unterschiedlicher nicht sein. Sie reichten vom Krimi und historischen Mordgeschichten über Fantasiegeschichten und Versen bis hin zu Gedichten. Bürgermeisterin Annelen Meyer lobte das Leseforum als einen Ort, um Texte vorzustellen, Unterstützung zu bekommen, aber auch um vielleicht einen Verlag zu finden. „Das Leseforum integriert sich sehr gut ins literarische Leben in Oldenburg.“Rheinhold Friedl war mit zwei kurzen Texten dabei. Der Honorarprofessor der Carl-von-Ossietzky-Universität publiziert seit über 30 Jahren Kurzgeschichten und Krimis in Anthologien. Seine Krimis und Romane spielen im Elbe-Weser-Dreieck, in Oldenburg und reichen in die internationale Politik. „Tödliche Schriftrollen vom Nil“, ist angelehnt an eine wahre Geschichte, bei der es auch um die im Jahre 1922 in der Elbmündung versunkenen Schätze geht. „Homers Sirenengesang“entstammt der Anthologie „Tod im Ratskeller“: Ein Mann versucht, seine allergiekranke Frau mittels Sellerie- und Walnussgerichten umzubringen, um mit seiner Geliebten in Ostfriesland zu leben. Er zieht dabei den Kürzeren.
Frieden, Glück, Heimat
Zum Abschluss des LeseMarathons stellten Moderator Wolfgang Wulf und Verlegerin Renée Reptente die Neuerscheinung „Frieden, Glück, Heimat“aus dem Oldenburger Schardt Verlag vor. In den Pausen unterhielt Alexander Goretzki das im Schnitt 20 Zuhörer umfassende Publikum mit einem musikalischen Rahmenprogramm.