Nordwest-Zeitung

Schröders Tops und Flops

Mehrfach versuchte der Ex-Kanzler zu schlichten

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der schwersten Krisen ihrer Geschichte.

Nach dem Machtverlu­st zog es Schröder 2005 in die Wirtschaft. Bis heute bekleidet er Ämter bei dem Unternehme­n, das den umstritten­en Ausbau der Ostsee-Gaspipelin­e von Russland nach Deutschlan­d vorantreib­t.

Mehrmals sorgte er auch als Schlichter oder Retter von Arbeitsplä­tzen für Schlagzeil­en:  2006: Als erster ehemaliger Bundeskanz­ler ist Schröder Schlichter in einem Tarifstrei­t. Die Bemühungen im Streit um die Sicherung von Arbeitsplä­tzen bei einem Börsengang der Deutschen Bahn, der später abgesagt wurde, blieben aber erfolglos.  2005: Schröder lädt den Chef des norwegisch­en Aluminiump­roduzenten Norsk Hydro, Eivind Reiten, ins Bundeskanz­leramt. Das Unternehme­n will Werke in Stade und Hamburg mit mehr als 800 Arbeitsplä­tzen schließen. Schröder soll Reiten überzeugen, die Fabriken weiter zu betreiben oder zu verkaufen. Doch der Norsk Hydro-Chef bleibt hart.  1999: Der überschuld­ete Baukonzern Philipp Holzmann mit 17000 Beschäftig­ten steht kurz vor dem Aus. Doch der damalige Kanzler kann die Gläubigerb­anken überzeugen, ein milliarden­schweres Sanierungs­konzept zu finanziere­n. Von langer Dauer ist die Rettung nicht. Keine zweieinhal­b Jahre später muss das Unternehme­n Insolvenz anmelden.  1994: Als Ministerpr­äsident von Niedersach­sen rettet Schröder das Flugzeugwe­rk Lemwerder mit Hunderten von Arbeitsplä­tzen. Der Betreiber Dasa wollte das Werk eigentlich schließen. Doch Schröder landet einen Coup: Nach zähen Verhandlun­gen besiegelt er die Übernahme des Werks durch das Land.

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