Spannende Reise ins Land des Lächelns
Doris Waskönig (86) aus Ramsloh stattete im Frühjahr China einen Besuch ab
Im Gespräch mit der berichtet die Unternehmergattin von vielen persönlichen Begegnungen. Auf dem Programm standen nicht nur Großstädte, sondern auch die Provinz Henan.
RAMSLOH/CHINA – Die junge Chinesin geht neben dem gusseisernen Briefkasten in Peking leicht in die Knie, der Selfie-Stab ist gezückt – schon ist das Foto gemacht. „Das ist moderne Kommunikation direkt neben traditioneller“, meint Doris Waskönig (86). Die reisefreudige Unternehmergattin aus Ramsloh hat im April und Mai dieses Jahres der Volksrepublik China einen Besuch abgestattet. Im Gespräch mit der Ð berichtet sie von ihren Erfahrungen auf der Reise nach Shanghai, Peking und Zhengzhou.
Besuch bei Enkel Emil
„Der Hauptgrund meiner Reise war, dass ich meinen Enkel Emil besuchen wollte“, sagt Waskönig. Der 15-Jährige war nämlich zu dieser Zeit aufgrund eines Stipendiums an einem chinesischen College in Zhengzhou in der Provinz Henan.
Ihre Reise hat die Saterländerin fotografisch mit ihrer Kamera festgehalten. Aber nicht nur Waskönig hat zahlreiche Fotos geschossen – auch sie selbst war ein beliebtes Fotomotiv. „Als Europäer ist man da ziemlich exotisch, ich wurde oft fotografiert“, erklärt die 86-Jährige und schmunzelt. Was ihr besonders im Gedächtnis hängen blieb, waren die Menschenmassen. Das seien wahre Menschenfluten gewesen, die sich den Bürgersteig entlang schoben. „Die Chinesen sind das gewohnt, sind sehr diszipliniert“, meint Waskönig. In Europa wolle jeder sein „eigenes Ding kochen.“In China gebe es für chinesische Familien wenig Platz, daher zieht es sie meist in die Parks der Stadt. Dort singen und tanzen die Chinesen, gehen ihren Hobbys nach oder angeln.
Immer in Bewegung
„Die Menschen dort sind immer in Bewegung, immer fleißig“, berichtet Waskönig. Durch Emils Gastfamilie habe sie auch mal abseits der gängigen Touristenpfade wandeln und hinter das Postkartenidyll schauen können. Gelohnt hat es sich in jedem Fall, denn „ich habe große Freundlichkeit und Offenheit in den Familien erlebt, die ich durch die Gastfamilie kennengelernt habe.“Hier habe sie mehr persönliche Dinge erlebt, als in den Großstädten. Beeindruckend waren diese dennoch: „Peking hat diese großen, traditionellen Gebäude – Shanghai ist noch etwas lauter und voller“, sagt Waskönig.
Allerdings war sie dort stets auf das Taxi angewiesen. Mit dem Rollator in die öffentlichen Verkehrmittel? Leider nahezu unmöglich. Die sprachlichen Barrieren allerdings waren leichter zu überwinden. Eine chinesische Bekannte war mitgekommen und übersetzte. „Mit Englisch ist es da etwas schwierig“, meint Waskönig. Neben dem Besuch in der verbotenen Stadt, einem Shaolin-Kloster mit einer filmreifen Aufführung von buddhistischen Mönchen oder einer Vorführung von Schattenspielen in Peking sah sie auch manchmal Dinge, die in keinem Reiseführer zu finden sind. Beispielsweise die „etwas andere Partnerbörse“. Bürger hockten im Family Park in Shanghai auf dem Bürgersteig, vor ihnen aufgespannte Regenschirme. Darauf große Zettel, auf denen der gesamte Lebenslauf des dahinter sitzenden Menschen zu lesen war. Von Hobbys bis Einkommen. Ihr Enkel Emil musste in China ordentlich pauken: „Die Schule ist dort streng, das geht ziemlich lange“, sagt Waskönig. Manchmal müssten die Schüler auch samstags in die Schule. Sie ist stolz auf ihren Enkel, der das Leben im fremden Land mit Bravour gemeistert hat. P@ Mehr Beiträge zum Thema China unter www.nwzonline.de/china