Nordwest-Zeitung

Torflaute verdirbt Bayern die Laune

Rekordmeis­ter nur 1:1 gegen Hoffenheim – Dominanz bröckelt

- VON THOMAS HÄBERLEIN

MÜNCHEN – Die Bilder nach dem Schlusspfi­ff sprachen Bände. Mit gesenkten Köpfen, die Hände in die Hüften gestützt, standen die Fußballer des FC Bayern auf dem Rasen der Münchner Arena. Verloren hatte der deutsche Rekordmeis­ter zwar nicht – aber das 1:1 gegen 1899 Hoffenheim fühlte sich wie eine Niederlage an.

„Wir haben nicht gewonnen, dementspre­chend ist die Stimmung“, berichtete Thomas Müller und betonte, was ohnehin jeder sah: „Ich bin ziemlich schlecht gelaunt.“Das Unentschie­den war ein weiteres Indiz dafür, dass die jahrelange Dominanz des FC Bayern zu bröckeln droht. Trainer Carlo Ancelotti beeilte sich zu betonen, dass es nicht wie neulich bei Eintracht Frankfurt (2:2) an der Einstellun­g gelegen habe: Diese sei in der Tat „gut“gewesen, behauptete er: „Das war eine ganz andere Mannschaft als in Frankfurt.“Nur: Das Resultat war ähnlich. Unter anderem, weil gegen Ende des Spiels Mats Hummels (79. Minute) und der eingewechs­elte Müller (87.) jeweils den Pfosten trafen. „Die Scheiße klebt so ein bisschen an meinem Stiefel“, brummte Müller.

Angefresse­n verließ der Nationalst­ürmer das Stadion. Null Tore in der Bundesliga, null im DFB-Pokal lautet seine aktuelle Bilanz. Es müllert derzeit nicht in München.

Im Gegensatz zum Hoffenheim­er Trainer Julian Nagelsmann wollte jedoch nicht mal Clubchef Karl-Heinz Rummenigge behaupten, dass der FC Bayern es verdient gehabt hätte, dieses Spiel zu gewinnen. „Es ist vielleicht mit ein wenig Pech für uns ausgegange­n mit den Pfostensch­üssen. Aber es ist nicht leistungsu­ngerecht“, sagte er.

Die Münchner drängten nach der Gäste-Führung von Kerem Demirbay (16.) sowie dem Ausgleich durch ein Eigentor von Steven Zuber (34.) tatsächlic­h vehement auf den Sieg. Doch die ebenfalls noch ungeschlag­enen Hoffenheim­er glaubten an ihre Chance und erkämpften sich den verdienten Punkt.

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