Prante führt Team in alte Sphären
Im zweiten Durchgang spielte die VfL-Reserve befreit auf. Dank des verdienten Heimsieges verließ sie die Abstiegsränge. VfL II dreht beim 32:20 gegen Travemünde nach Pause auf
OLDENBURG – Es dauerte sechs Spiele, 54 Minuten und exakt 37 Sekunden. Als Lisa-Marie Fragge zum 30:20 gegen den TSV Travemünde traf, hatten die Drittliga-Handballerinnen des VfL II erstmals in dieser Saison die 30-Tore-Marke geknackt. Am Ende stand ein verdienter 32:20 (13:11)-Erfolg auf der Anzeigetafel.
„Wir haben zwischendurch schon erstaunt nach oben geschaut“, sagte Trainerin Alexandra Hansel später erleichtert mit Blick darauf, dass sich ihr Team zuvor beim Torewerfen so schwergetan hatte.
Auch diesmal brauchten die Gastgeberinnen eine längere Anlaufzeit. Vor der Pause agierten sie im Kellerduell gegen den bisherigen Tabellennachbarn überlegen, aber ein wenig verkrampft. Zahlreiche Ballverluste brachten die Gäste immer wieder ins Spiel, so dass diese nach zehn Minuten 6:4 vorn lagen.
Dank sicher verwandelter Siebenmeter von Linksaußen Laura Kannegießer tasteten sich die VfL-Frauen jedoch heran und erspielten sich Mitte der ersten Halbzeit eine Drei-Tore-Führung.
Doch auch das zwischenzeitliche 11:8 brachte keine Sicherheit. Dieses Mal kam Travemünde zurück und glich aus (11:11/29.). Schließlich sorgten Kannegießer – per Siebenmeter – und Robyn Rußler doch noch für die 13:11-Pausenführung.
Im zweiten Durchgang präsentierten sich die Oldenburgerinnen wie ausgewechselt. Der Ball lief phasenweise wie zu besten Zeiten durch die eigenen Reihen. Tore fielen vom Kreis, über die Außen und aus dem Rückraum. Schnell zogen die VfL-Frauen auf 16:11 (35.) davon. Die Abwehr ließ im Verbund mit der guten Torfrau Mareen Rump nur noch wenig zu.
„Nach der Pause lief es endlich. Da haben wir befreit aufgespielt“, sagte Lisa Prante. Die Rechtsaußen kommt immer besser in Fahrt, war mit sieben Treffern hinter Kannegießer (8) zweitbeste VfL-Werferin und führte das Team in alte Sphären.
Die Gastgeberinnen dominierten nach Belieben. Der Vorsprung wuchs, so dass am zweiten Heimsieg in Folge keine Zweifel mehr aufkamen. „Aufgrund der ersten Halbzeit ist das Ergebnis vielleicht etwas zu hoch ausgefallen. Der Sieg ist aber verdient“, sagte Hansel: „Die Mannschaft ist sehr diszipliniert aufgetreten. Das macht mich stolz.“
Dank des Erfolges verließ der VfL II vor dem kommenden spielfreien Wochenende die Abstiegsplätze und kletterte auf Rang acht, Travemünde ist nun Vorletzter. In zwei Wochen geht es zum starken Aufsteiger Jörl-Viöl nach Schleswig-Holstein.
VfL II: Rump, Neumann – Griet Prante 1, Martens 1, Schaffrick 1, Thomas 3, Rußler 2, Frenzel 2/1, Carstens, Fragge 3, Balthazar 3, Kannegießer 8/6, Roller 1, Lisa Prante 7.