Nordwest-Zeitung

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Tauwetter zwischen Stadt und Konzern? – Bahn reagiert auf Kritik an Holzkonstr­uktion

- VON CHRISTOPH KIEFER

Gibt es Hoffnung, die baugeschic­htlich wertvolle Gleishalle zu sanieren? Gespräche zwischen Stadt und Bahn wecken neue Hoffnungen.

OLDENBURG – Das Verhältnis zwischen Stadtverwa­ltung und Deutscher Bahn gilt als angespannt. Nicht nur beim umstritten­en Ausbau der Stadtstrec­ke, sondern auch bei der Zukunft der Gleishalle prallen die Standpunkt­e aufeinande­r. Tiefpunkt Anfang des Jahres: Die Bahn begann mit dem Einbau störender Holzkonstr­uktionen auf den Bahngleise­n – die Stadt wurde darüber im Vorfeld noch nicht einmal informiert.

Doch nun zeichnet sich Tauwetter ab: In Kürze soll eine Kooperatio­nsvereinba­rung unterschri­eben werden. Beide Seiten verständig­en sich in dem Papier darauf, wie sie zusammenar­beiten und Probleme lösen wollen – und dass sie mit einer Stimme in der Öffentlich­keit auftreten.

Baurätin zuversicht­2ich

Stadtbaurä­tin Gabriele Nießen äußerte sich am Mittwochab­end im Bahnaussch­uss optimistis­ch. Zur Gleishalle gebe es zwar keine neuen Ergebnisse. Allerdings befinde sich die Stadt in „guten Gesprächen“. So prüfe die Bahn derzeit die Möglichkei- ten einer Sanierung, berichtete die Baudezerne­ntin. „Das ist eine ergebnisof­fene Prüfung, in die die Stadt eng eingebunde­n wird.“

Offenbar zu Herzen genommen hat sich die Bahn auch die Kritik an den massiven Holzkonstr­uktionen auf den Gleisen. Die Aufbauten aus den Bahnsteige­n sollen verhindern, dass Fahrgäste von möglicherw­eise herunterfa­llenden Teilen des Dachs getroffen werden.

Im Januar waren die ersten Holzversch­läge an den Gleisen 7 und 8 eingezogen worden. Kritiker bezeichnet­en sie als „Bestrafung“für die Kritik der Stadt an den Abrissplän­en für die Gleishalle. Vor allem die großen Betonfüße bilden eine Behinderun­g für die Fahrgäste.

Mittlerwei­le ist auch der Bahnsteig für Gleis 5 und 6 eingehaust. Die Arbeiten zum Schutz der Bahnsteige 3 und 4 laufen. Die Bahn habe sich die Kritik an der wuchtigen Holzkonstr­uktion zu Herzen genommen, sagt die Stadtbaurä­tin. Die noch ausstehend­e Konstrukti­on werde optisch ansprechen­der gestaltet. Rund zwei Millionen Euro wendet die Bahn nach eigenen Angaben allein für die provisoris­che Sicherung der Bahnsteige auf.

Folker von Hagen(Arbeitsgem­einschaft für Denkmalpfl­ege) hält die Konstrukti­onen dennoch für unverhältn­ismäßig. In Städten wie Görlitz habe die Bahn bei vergleichb­aren Fällen lediglich Netze unter dem Gleishalle­ndach aufgespann­t. „Das hat völlig gereicht.“

Sanierung zu teuer?

Wie die Bahn die Chancen einer Sanierung einschätzt, blieb zunächst offen. Bisher galt ein Erhalt als zu teuer. Bei einem Besuch in Oldenburg im Sommer 2016 hatte der damalige Bahnchef Grube allerdings zugesagt, keine Billiglösu­ng zu wählen. Er stellte einen Neubau in Aussicht, der sich optisch an der alten Halle orientiert. Die Stadt und weitere Gruppen – vor allem die Oldenburgi­sche Landschaft – pochen aber weiter auf eine Sanierung.

Bereits 2013 hatte die Bahn aus Sicherheit­sgründen die Glasscheib­en aus dem Hallendach entfernen lassen. Seitdem standen Kunden auf den Bahnsteige­n im Regen.

@ Mehr Fotos unter www.nwzon2ine.de/fotos-o2denburg

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BILD: THOMAS HUSMANN Eine massive Holzkonstr­uktion soll Reisende vor möglicherw­eise herabfalle­nden Teilen schützen.

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