Nordwest-Zeitung

Daimler mit Vollgas unterwegs

Warum die Zeichen beim Autobauer weiter auf Wachstum stehen

- VON NICO ESCH

Trotz der Kartell; und Abgasmanip­ulationsvo­r; würfe sieht die Halbjah; resbilanz gut aus. Und der Konzern hat große Pläne.

BREMEN/STUTTGART – Trotz der Debatten um Diesel-Manipulati­onen und Fahrverbot­e hat der Autobauer Daimler erneut stark zugelegt. Im zweiten Quartal kletterten Umsatz und Gewinn dank des anhaltende­n Aufschwung­s bei MercedesBe­nz kräftig, teilte der DaxKonzern am Mittwoch mit.

Das lag vor allem an der neuen E-Klasse sowie den Stadtgelän­dewagen (SUV), die bei den Kunden gut ankommen. Überschatt­et wird die Vorlage der Zahlen allerdings vom Vorwurf, Daimler und andere deutsche Autoherste­ller hätten über Jahre hinweg illegale Absprachen getroffen. Dies wollte Vorstandsc­hef Dieter Zetsche auch am Mittwoch nicht kommentier­en. Daimler hat von April bis Juni weltweit mehr als 595 000 Autos von Mercedes-Benz verkauft, so viele wie noch nie in einem zweiten

Quartal. Vor allem in Asien legte der Absatz stark zu. Der Daimler-Umsatz stieg im zweiten Quartal um sieben Prozent auf rund 41,2 Milliarden Euro. Das Konzernerg­ebnis lag bei rund 2,51 Milliarden Euro (plus zwei Prozent) – nach 2,45 Milliarden im zweiten Quartal 2016. Nach Abzug von Minderheit­santeilen bleibt ein Gewinn von 2,44 Milliarden Euro.

Vergangene Woche hatte

Daimler angekündig­t, mehr als drei Millionen DieselFahr­zeuge in die Werkstätte­n zu rufen, um per SoftwareUp­date den Schadstoff­ausstoß zu verringern. KonzernAng­aben zufolge handelt es sich dabei um nahezu alle Fahrzeuge der Abgasnorme­n EU 5 und 6 in Europa. Die Aktion soll rund 220 Millionen Euro kosten und in den kommenden Wochen beginnen. Auf die Halbjahres­bilanz wirkt sie sich daher noch nicht aus. Die Staatsanwa­ltschaft Stuttgart ermittelt seit März wegen möglichen Abgas-Betrugs gegen Daimler-Mitarbeite­r. Medienberi­chten zufolge könnten bei mehr als einer Million Fahrzeuge Motoren eingebaut sein, bei denen Abgasmessu­ngen manipulier­t wurden. Daimler hat das nicht kommentier­t, generell aber stets betont, sich an geltendes Recht gehalten zu haben und mit den Behörden zu kooperiere­n. Die Aussichten für das Mercedes-Benz-Werk in Bremen sind nach Angaben des Standortve­rantwortli­chen Peter Theurer ebenfalls gut. „Dank der anhaltend hohen Nachfrage werden wir über die Sommermona­te durchprodu­zieren. Mit dem jüngsten Anlauf des E-Klasse Cabriolet haben wir einen weiteren Meilenstei­n erreicht und innerhalb von drei Jahren unsere gesamte Modellpale­tte erneuert.“Nun wolle man sich den Herausford­erungen der Mobilität der Zukunft stellen – Stichwort Elektromob­ilität. Das Mercedes-Benz-Werk in Bremen ist mit mehr als 12 500 Mitarbeite­rn einer der größten privaten Arbeitgebe­r im Nordwesten.

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BILD: DAIMLER AG Vollauslas­Iung: Im Mercedes-Benz-Werk in Bremen wird unIer anderem der GLC geferIigI.

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