Nordwest-Zeitung

Flüchtling­e finden schwer Jobs

Deutsche Sprache größte Hürde

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HANNOVER/BERLIN/DPA – Seit einem Jahr haben Asylsuchen­de leichteren Zugang zum Arbeitsmar­kt, aber die Integratio­n in den Betrieben bleibt weiter schwierig. Größtes Hindernis sind nach wie vor mangelnde Deutschken­ntnisse. Dies ergab eine Umfrage der Deutschen Presse Agentur bei Arbeitsage­nturen und Handelskam­mern in den Bundesländ­ern. Gleichwohl sieht Bundesarbe­itsministe­rin Andrea Nahles (SPD) einen Erfolg im Wegfall der sogenannte­n Vorrangprü­fung. Im August 2016 wurde dieses bürokratis­che Hindernis für Flüchtling­e in 133 von insgesamt 156 Agenturbez­irken der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) für die Dauer von drei Jahren ausgesetzt. In 23 Agenturbez­irken prüft die BA aber weiter, ob Deutsche, EU-Bürger oder Ausländer, die einen uneingesch­ränkten Arbeitsmar­ktzugang haben, für den Job zur Verfügung stehen, bevor ein Flüchtling zum Zuge kommt.

„Eine bürokratis­che Hürde ist weggefalle­n, aber das Verfahren ist insgesamt sehr aufwendig“, sagte der Sprecher der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Hannover, Stefan Noort. Sprecherin der BARegional­direktion Niedersach­sen und Bremen, Sonja Kazma, ergänzte: „Was von der Rechtslage her möglich wäre, scheitert in der Praxis meist an fehlenden Sprachund berufsfach­lichen Kenntnisse­n, die erst erworben werden müssen.“Viele fänden einen Job über Fördermaßn­ahmen.

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