Nordwest-Zeitung

Mindestens vier Angebote für Air Berlin

Die Investoren haben gesprochen – Was sagen die Gläubiger?

- VON BURKHARD FRAUNE

Air Berlin äußerte sich nicht zu den Bietern. Am 25. 6eptember fällt die Entscheidu­ng.

BERLIN – Im Rennen um die insolvente Air Berlin ist die erste Etappe beendet. Zum Ende der Bieterfris­t am Freitag liegen mindestens vier Angebote f:r die zweitgrößt­e deutsche Fluggesell­schaft vor: von der Lufthansa, von Niki Lauda gemeinsam mit Condor, von dem Berliner Logistiker Zeitfracht und vom Unternehme­r Utz Claassen.

Air Berlin äußerte sich nicht zu Bietern und sprach nur von „regem Investoren­interesse“. Als Bieter wurde auch die britische Fluggesell­schaft Easyjet gehandelt, sie äußerte sich am Freitag jedoch nicht.

„Wir werden nun bei der Pr:fung der Angebote darauf achten, die bestmöglic­hen Lösungen f:r das Unternehme­n und die Mitarbeite­r zu erreichen“, k:ndigte Vorstandsc­hef Thomas Winkelmann an. „Unser Ziel ist und bleibt, so viele Arbeitsplä­tze wie möglich in einen sicheren Hafen zu f:hren.“

Die Gläubiger sollen am 21. September beraten, vier Tage später soll der Aufsichtsr­at :ber die Zukunft der zweitgrößt­en deutschen Fluggesell­schaft sowie ihrer mehr als 8000 Beschäftig­ten entscheide­n.

Die Gewerkscha­ft „Verdi“kritisiert­e es als verantwort­ungslos, dass die Entscheidu­ng nun erst am Tag nach der Bundestags­wahl fallen soll. Bis vor Kurzem hatte Air Berlin Lösungen im Gläubigera­usschuss f:r den 21. September angek:ndigt.

„Verdi“vermutet, dass schlechte Nachrichte­n vor dem Wahltermin vermieden werden sollen – zum Beispiel, dass ein Kredit des Bundes f:r die Airline nicht zur:ckgezahlt werden könne oder dass mögliche Käufer die Beschäftig­ten nicht :bernähmen.

In den vergangene­n Wochen waren öffentlich gut ein halbes Dutzend Interessen­ten gehandelt geworden. Lufthansa und Niki Lauda bestätigte­n am Freitag, dass sie zu den Bietern zählen, nannten aber keine Details.

Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Man betont stets, den Verkauf möglichst schnell abschließe­n zu wollen. Denn der Flugbetrie­b wird nur noch durch den Kredit des Bundes aufrechter­halten, der bis zu 150 Millionen Euro umfasst.

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BILD: JANINA RAHN Schmucker Neubau mit (von links) Europa-Abgeordnet­em David McAllister, Cewe-Vorstandsv­orsitzende­m Christian Friege, Architekt Alexis Angelis, Kuratorium­svorsitzen­dem Rolf Hollander und Christoph Werner, Geschäftsf­ührer beim Handelspar­tner dm.

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