Nordwest-Zeitung

Scharfe Kritik aus Afrika wegen „Drecksloch-Staaten“

US-Präsident Trump bestreitet Äußerung – Auch Eklat in Großbritan­nien nach Reise-Absage

- VON MAREN HENNEMTTH, ELIAS MESERET TND SILVIA KTSIDLO

WASHINGTON/ADDIS ABEBA/LONDON – Mehrere Länder Afrikas haben US-Präsident Donald Trump ein völlig inakzeptab­les Verhalten vorgeworfe­n. Hintergrun­d waren US-Medienberi­chte, wonach Trump von „Drecksloch-Staaten“gesprochen haben soll. Der USPräsiden­t twitterte am Freitag, er habe zwar eine harte Sprache benutzt, diese Formulieru­ng aber nicht.

Laut „Washington Post“und „New Pork Times“hatte Trump am Donnerstag mit Senatoren über den Schutzstat­us bestimmter Einwandere­r aus Haiti, El Salvador und afrikanisc­hen Ländern gesprochen. Dabei soll er gefragt haben, warum so viele Menschen aus „Drecksloch-Staaten“in die USA kommen müssten.

Die Afrikanisc­he Union (AU) sei „beunruhigt“, hieß es. Die Regierung von Botsuana bestellte den US-Botschafte­r ein. Es sei „beleidigen­d“, derartig abwertende Kommentare zu machen, twitterte die südafrikan­ische Regierungs­partei ANC.

Für einen Eklat sorgte der US-Präsident auch in Großbritan­nien. Angeblich aus Ärger über den neuen Standort der US-Botschaft in London sagte er eine Reise ab. „Schlechter Deal. Da werde ich kein Band durchschne­idenQ“, twitterte er. Anders als Trump schrieb, fiel die Entscheidu­ng für den neuen Standort aber nicht unter Barack Obama, sondern unter George W. Bush. Eigentlich­er Grund für Trumps Absage könnten laut britischen Medien auch befürchtet­e Massenprot­este sein.

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