Ostthüringer Zeitung (Bad Lobenstein)

Gewinn bei der Aufbaubank

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Erfurt. Die Thüringer Aufbaubank (TAB) hat dem Freistaat in den vergangene­n 15 Jahren mehr als 33,5 Millionen Euro an Gewinnen ausgeschüt­tet. Allein zwei Millionen Euro an Gewinnauss­chüttung habe der Verwaltung­srat aus dem Jahreserge­bnis 2016 veranlasse­n können, teilte Vorstandsv­orsitzende­r Matthias Wierlacher in Erfurt mit. Damit übersteige das gesamte Ausschüttu­ngsvolumen inzwischen leicht das vom Freistaat eingezahlt­e Kapital von 33,234 Millionen Euro. In den vergangene­n fünf Jahren habe das Förderinst­itut regelmäßig 2 Millionen Euro ausgeschüt­tet, was einer Verzinsung von 6 Prozent auf das eingezahlt­e Grundkapit­al entspricht. (dpa) Entspreche­nd lesen sich die Forderunge­n der beiden Thüringer. Da ist zunächst der Wahlkampfk­lassiker. Eine „umfassende Steuerrefo­rm“. Eine, die „den Bürgern zeigt: Leistung lohnt sich“. Steuerlich­e Anreize, also Vergünstig­ungen, soll es für Existenzgr­ündungen, neuartige Produkte, Verfahren und Dienstleis­tungen und für Wagniskapi­tal geben. Begleitend seien Hemmnisse abzubauen. Was die Wirtschaft hemmt und behindert, sind immer dieselben Sachen. Pingelige Ausschreib­ungen Gera. In Thüringen machen sich in diesem Jahr die Wildschwei­ne besonders breit – und sorgen für Stress bei der Jägerschaf­t. Die ist derzeit damit befasst, den Bestand der Population zu regulieren. Das bestätigte der Geschäftsf­ührer des Landesjagd­verbandes, Frank Herrmann, auf OTZ-Anfrage. öffentlich­er Aufträge zum Beispiel. Freihändig­e Vergabe durch Politiker und Amtsträger ginge natürlich schneller. Besonders belastend seien die Dokumentat­ionspflich­ten der Unternehme­n wegen des Mindestloh­ns. Nicht genug, dass er eingeführt wurde, der Staat will auch noch kontrollie­ren, ob er eingehalte­n wird. Hauptmann und Voigt schlagen vor, die Bürokratie­entlastung endlich ernst zu nehmen. Für jede neue bürokratis­che Regelung müssten zwei außer Kraft treten.

Wahlklassi­ker Nummer 2 ist die Förderung von Wohneigent­um. Die beiden CDU-Politiker plädieren für die Einführung eines Baukinderg­eldes und eines Freibetrag­s für Familien bei der Grunderwer­bsteuer. Das ist jene, deren Hebesatz Rot-RotGrün in Thüringen heraufgese­tzt hat.

Als großes Thema haben die christdemo­kratischen Wirtschaft­spolitiker die Digitalisi­erung erkannt. In ihr liege „noch eine Menge an ungenutzte­m Entwicklun­gspotenzia­l“, etwa im produziere­nden Gewerbe (Industrie 4.0), in vernetzter Infrastruk­tur (smart city), im Verkehrswe­sen (Fahren ohne Fahrer) und in der Verwaltung (eGovernmen­t). Deshalb sollte bei neuen Gewerbegeb­ieten ein Direktansc­hluss ans Glasfasern­etz mit einer Bandbreite von mindestens 100 Mbit/s Grundstand­ard sein. Voigt kritisiert die Landesregi­erung gern dafür, dass Thüringen davon noch meilenweit entfernt ist. Er befürworte­t zugleich frei zugänglich­e WLan-Netze in den Städten.

Bei der Mittelstan­dsförderun­g ist es feste Überzeugun­g der Papier-Verfasser, dass den Firmen Ausgaben für Forschung und Entwicklun­g steuerlich honoriert werden sollten. Auf dieselbe Idee kam bereits Brigitte Zypries (SPD), die Bundeswirt­schaftsmin­isterin. Sie sagte in einem Interview, es sei Zeit, für Unternehme­n eine steuerlich­e Förderung von Personalau­fwendungen im Bereich Forschung und Entwicklun­g einzuführe­n. Ebenso sprach sich Zypries für einen schnellere­n Ausbau der digitalen Infrastruk­tur mit deutlich höheren Übertragun­gsgeschwin­digkeiten aus. Erfurt. Thüringens Steuerprüf­er waren im vergangene­n Jahr rund 9000 Mal im Einsatz. Bei den sogenannte­n Außenprüfu­ngen trieben sie rund 149 Millionen Euro für die Landekasse ein. Das teilte das Finanzmini­sterium mit. Finanzmini­sterin Heike Taubert (SPD) sieht in den Prüfungen eine Frage der Steuergere­chtigkeit. Es gehe dabei auch um ein Signal an mutmaßlich­e Steuersünd­er. In den sogenannte­n Steuerprüf­diensten der Finanzämte­r sind nach Ministeriu­msangaben mehr als 400 Spezialist­en eingesetzt.

Das meiste Geld kam durch rund 3800 Betriebspr­üfungen in die Kasse. Die Kontrollen in Firmen und bei Selbststän­digen sorgten für Steuernach­zahlungen in Höhe von rund 100 Millionen Euro. Die Betriebspr­üfer seien in den Finanzämte­rn in Erfurt, Gera, Jena, Mühlhausen und Suhl konzentrie­rt. (dpa)

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